Die Aussicht nach hinten

wird von einem gar schröcklichen Heckspoiler zerfurcht, vorne wächst eine riesige Lufthutze ins Bild. "Was ist denn das für ein Flugzeug?", fragte unser Herausgeber entgeistert, als ein blauer Blitz durch die Garage pfiff.

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Wir sitzen in einem Subaru,

nicht in irgendeinem, sondern im Impreza, und nicht in irgendeinem Impreza: Auf die Kürzeln kommt es an.

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WRX sowieso,

das steht für den Rallye-Einsatz, aber auch noch STi. Das steht ungefähr für Verschärfung. Soll heißen 265 PS, mehr Kraft als nötig.

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STi (Subaru Tecnica international)

ist eine 100-prozentige Tochterfirma, zuständig für alles, was schnell ist, also für den Motorsport. Wir sitzen zwar in einem Serienfahrzeug, für ein professionelles Rallye-Auto würden aber nur noch ein paar kleinere Modifikationen fehlen. Und bitte keine lästigen Fragen: Dieses Auto gibt es in Blitzblau und nicht anders, und die Felgen sind golden, die gibt es auch nicht anders. Basta!

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Das stärkt die Identifikation

mit dem professionellen Rallye-Gefährt, wir sind also gewissermaßen Teil des Werkteams von Subaru, nur ein paar Plätze hinter Petter Solberg oder Tommy Makinen auf Weltmeisterschaftskurs.

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Die Vorteile des Subaru

liegen auf der Hand: permanenter Allradantrieb und ein niedriger Schwerpunkt durch einen tief liegenden Vier-Zylinder-Boxermotor. Das ermöglicht es, die 265 PS tatsächlich eins zu eins auf die Straße zu bringen, ohne dass ein elektronisches Stabilitätsprogramm permanent in unseren ungestümen Vorwärtsdrang eingreifen muss.

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Das zeigt sich besonders in den Kurven,

in denen kaum ein Lastwechsel spürbar ist. Auf kurvenreichen Strecken ist der Subaru in der Lage, auch weit stärkere Konkurrenten abzuhängen. Und er ist gutmütig, verzeiht dem plumpen Gasfuß auch manche Überdosis, ohne gleich aus der Spur zu geraten. Das Auto richtet sich praktisch selber wieder ein.

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Der Turbolader,

der den Vorwärtsboom besorgt, wirkt wie ein Keulenschlag. Und ist eine der Schwachstellen. Das Loch, das sich auftut, ist gewaltig. Bis 4000 Touren ist Ruhe, dann setzt der Turbolader mit voller Wucht ein und peitscht den Wagen nach vorne. Bei beabsichtigt rasanter Fahrweise ist also darauf zu achten, sich im oberen Drehzahlbereich aufzuhalten.

Und wer wirklich

alles geben und aus dem Motor herausholen will, der drückt ein unscheinbares Knöpfchen und besprüht damit einige Sekunden lang kühlend den Turbolader - das bringt den Overboost-Effekt. Im unteren Drehzahlbereich ist es dagegen gemütlich, sozusagen für die Spazierfahrt in der Stadt. Hilfreich beim Sortieren der Leistungsschübe sind dabei sechs Gänge.

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Was der Mitsubishi EVO VII,

der direkte Konkurrent des Impreza, mehr an Leistung hat, gleicht der Subaru durch sein perfektes Handling aus. Gemessen an seinem Können ist der Subaru in seiner Klasse auch vergleichsweise günstig.

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Wir führten den Impreza

über den Seebergsattel und dann gleich zum Triglav, bewunderten das Isonza-Tal und ließen dabei manch ratlosen Motorradfahrer hinter uns. Wir waren begeistert. Von den Bergen, den Tälern, den Kurven - und vom Auto. Was Sportlichkeit, Leistung und deren Umsetzung angeht, ist der Subaru STi einer der absoluten Top-Favoriten - allerdings für Fanatiker. (Michael Völker, AUTOMOBIL, 14.8.2003)

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