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Australien kämpft bereits jetzt mit Hitzewellen, die Klimaforscher erst für die 2030er Jahre vorhergesagt hätten.

Foto: REUTERS/David Gray

Sydney - Was Australien derzeit an Hitzewellen erlebt, haben Klimaforscher eigentlich erst in 15 Jahren erwartet. In Melbourne, Adelaide und Canberra sei es in diesem Jahr über so viele Tage so heiß gewesen wie es für 2030 vorhergesagt worden sei, berichteten die Experten des Klimarats am Dienstag.

Der unabhängige Rat besteht aus Forschern der früheren Klimakommission. Diese hatte die konservative Regierung bei ihrem Amtsantritt im September 2013 aufgelöst.

Eigentlich sei in Melbourne erst 2030 mit durchschnittlich zwölf Tagen mit mehr als 35 Grad im Jahr gerechnet worden, heißt es in dem Bericht. Aber die zweitgrößte Stadt Australiens habe jetzt schon 12,6 heiße Tage im Jahr. In Adelaide seien für 2030 im Durchschnitt 23 heiße Tage vorausgesagt worden, der Wert liege bereits bei 25,1 Tagen.

Mehr als doppelt so viele superheiße Tage seit 1050

Die Gesamtzahl der superheißen Tage habe sich in Australien seit 1950 mehr als verdoppelt, sagte Klimarat-Chef Tim Flannery. "Hitzewellen in Australien kommen durch den Klimawandel schon jetzt öfter vor und sind intensiver", heißt es in dem Bericht. "Die Wahrscheinlichkeit noch extremerer heißer Perioden wächst." Eine Verschlimmerung könne nur durch dringende tiefe Einschnitte beim Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase vermieden werden. (APA/red, derStandard.at, 22.2.2014)