Bild nicht mehr verfügbar.

Und plötzlich war da eine gewisse Leere.

Foto: reuters

Es gibt Situationen, in denen man inständig hofft, etwas stimme mit der eigenen Wahrnehmung nicht. Wenn man beispielsweise zu seinem Parkplatz geht und nicht sein Auto, sondern nur blanken Asphalt vorfindet. Ich kann bezeugen: fassungslos hinzustarren hilft nichts. Was weg ist, bleibt weg.

Besondere Umstände haben mir diesen Moment "versüßt" : Da ich vorher sporteln war, stand ich, bei Eiseskälte, schwitzend in kurzer Hose, buchstäblich vor dem Nichts. Für Außenstehende bestimmt ein tragikomisches Bild.

Wirrwarr an Gedanken

Die Straße wieder und wieder auf und ab gegangen, war ich mir dann leider sicher: Mein Verstand hat mich nicht verlassen, mein Auto schon. In diesem Wirrwarr an Gedanken dominierten zwei: gestohlen oder abgeschleppt? Immerhin hat die MA 48 Letzteres bestätigt. Allerdings erst beim zweiten Anruf.

Ironie dabei: Auf einer völlig leeren Straße, ein freier Parkplatz nach dem anderen, habe ich zielsicher die einzigen falschen fünf Meter ausgesucht. Das kleine Schild war mir gar nicht aufgefallen, selber schuld, eh klar.

Ein bisschen Sensation

Doch warum einen Wagen abschleppen, wenn keine Einfahrt behindert wird und außerdem davor und dahinter jede Menge Platz ist? Anscheinend gibt es eben Mitbürger, die nur darauf warten, ein bisschen Sensation in den öden Alltag zu bringen. Es gibt derlei Kranke.

Falls Sie einmal in eine solche Situation geraten und ebenfalls ohne Fahrzeug zum Abstellplatz in Simmering müssen, nehmen Sie nicht nur Geld, sondern auch Proviant und Gleichmut mit. Sie werden das brauchen! (stal, DER STANDARD, 21.2.2014)