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Von Spieleentwicklern bislang kaum angenommen: Das neue Kinect.

Foto: Reuters

Wer sich beim Kauf einer Next-Gen-Konsole für Microsofts Xbox One anstelle von Sonys PlayStation 4 entscheidet, zahlt 100 Euro mehr und erhält dafür ein System, das in Sachen Leistungsfähigkeit seinem Konkurrenzen unterlegen ist.

Dafür liegt dem System die neue Variante der Sprach- und Bewegungssteuerung "Kinect" bei, von der man sich in Redmond viel erhofft hat.

Sport- und Tanzspiele

Doch bislang, so kritisiert Ben Kuchera bei Polygon, ist davon nur wenig zu merken. Seit drei Monaten ist die Xbox One nun auf dem Markt und unter dem verfügbaren und in Aussicht befindlichen Spielesortiment befindem sich keine Highlights, welche die Beilage von Kinect rechtfertigen würden.

Vom mittelmäßig bewerteten "Killer Instinct" und dem verrissenen "Fighter Within" abgesehen sind es bislang Sport- und Tanzspiele, die Verwendung von der Bewegungssteuerung machen. Aussicht auf Besserung gibt es kaum. Die Bündelung von Kinect mit der Xbox One war von Microsoft unter anderem damit argumentiert worden, dass man diese Steuerungsmethode auf diesem Wege weiter verbreiten könne und es somit attraktiver für Entwickler würde.

Frustration

Auch die Implementation in das Xbox-Betriebssystem scheint an manchen Stellen nur unzureichend zu sein. In die Presse kam Kinect bald nach dem Start von "Call of Duty: Ghosts", als ein Scherzbold sich mit dem Nicknamen "Xbox Sign Out" daran machte, seine Mitspieler so lange zu nerven, bis sie ihn irgendwann verärgert beim Namen nannten und damit dank Spracherkennung ihre Konsole beinahe abschalteten.

Kuchera weiß zudem von mehreren Fällen, in welchen Nutzer – frustriert von übersensibler Gestenerkennung und dadurch unterbrochenen Fernseherlebnissen – früher oder später auf die "klassische" Bedienung mit einem Controller umgestiegen sind.

Auflösung des Bundles gefordert

Während Microsofts Konsole an sich ein vielversprechendes Produkt mit intelligentem Fokus auf Wohnzimmer-Entertainment sei, dessen Auswahl an guten Games künftig immer größer werden wird, habe sich die Beilage von Kinect als Fehler erwiesen, so Kuchera weiter. Er fordert nun, dass Microsoft das Kinect-System künftig optional erwerbbar mache, damit die Spieler das gesparte Geld in benötigte Kabel, zusätzliche Controller oder Spiele investieren können. (gpi, derStandard.at, 21.2.2014)