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Auch in Madrid protestierten Umweltschützer gegen die Bohrungen vor Ibiza.

Foto: EPA/KIKO HUESCA

Ibiza/ Granada – "Irren ist menschlich, richtigstellen noch möglich", stand auf Transparenten der mehr als 10.000 Demonstranten in Ibiza-Stadt. Der Widerstand gegen die unmittelbar bevorstehende Suche nach Erdöl und Erdgas vor der Küste der bekannten Balearen-Insel ist enorm.

Auch in anderen Städten der umliegenden Inseln wurde protestiert: Mit Solidardemos in Palma de Mallorca und Castellón de la Plana waren am vergangenen Samstag mehr als 20.000 Menschen spanienweit auf die Straße gegangen. Knapp 100.000 unterfertigten bereits eine Onlinepetition namens "Ibiza sagt nein" (Katalanisch: "Eivissa Diu No"). Viele weitere Gegner posteten seit Jahresbeginn in sozialen Netzwerken Aktfotos mit Protestbotschaften auf ihren Körpern.

Nicht nur Umweltschützer, auch die Hotelleriebranche zeigt sich besorgt. "Unser Erdöl ist der Tourismus", unterstreicht selbst der Präsident der Balearenregion José Ramón Bauzá (Partido Popular). Er werde "für das Gemeinwohl und nicht im Sinne des Parteizwangs handeln", versprach er, als er sich zu den Demonstranten gesellte, "um das Vorhaben zu verhindern."

Repsol vor Kanaren

Während die Umweltverträglichkeitsprüfungen unmittelbar vor ihrem Abschluss stehen, erwägt die Balearenregierung bereits Klagen vor EU-Institutionen.

"Das Projekt wird fortgesetzt", zeigte sich Tourismus- und Industrieminister José Manuel Soria (PP) von der Zentralregierung in Madrid von den Protesten und Gegenstimmen aus den eigenen Reihen unbeeindruckt – die sozialistische Vorgängerregierung hätte schließlich den Beschluss zur Erdölsuche gefasst. Auch auf den Kanarischen Inseln, der Heimat Sorias, demonstrieren Bürger seit mehr als einem Jahr gegen Sondierungen in Küstennähe durch den Erdölriesen Repsol. (jam, derStandard.at, 24.2.2014)