Tux/Bregenz/Salzburg - Mehrere zum teil tragische Wintersportunfälle meldeten Polizeidienststellen am Montag. Ein 40-jähriger Niederländer ist am Montagvormittag beim Skifahren in Bad Hofgastein im Salzburger Pongau tödlich verunglückt. Der Urlauber war gegen 8.30 Uhr auf der Schlossalm gemeinsam mit vier Landsleuten unterwegs. Bei der Abfahrt kam der Mann in einer Linkskurve ohne Fremdverschulden von der Piste ab, stürzte und prallte gegen eine Baumgruppe. Er hatte keinen Helm getragen.

An Skilift fast stranguliert

Das Bewusstsein verloren hat Sonntagmittag ein achtjähriges Mädchen aus den Niederlanden bei einem Unfall auf einem Skilift am Hintertuxer Gletscher in Tirol. Sie hatte laut Polizei versucht, aus dem Schlepplift auszusteigen, als sich der Liftbügel mit Skiweste und Schal des Mädchens verhängte. Das Urlauberkind kam zu Sturz, die Weste und den Schal zog es immer enger um ihren Hals.

Daraufhin wurde die junge Skifahrerin bewusstlos. Sie wurde rund zehn Meter mitgescheift. Nach Angaben der Exekutive bemerkte ein Lift-Bediensteter schließlich das regungslose Mädchen, stoppte den Lift und eilte zur Hilfe. Eine zufällig anwesende Ärztin begann sofort mit der Reanimation der jungen Niederländerin. Kurz vor dem Eintreffen der Pistenrettung und des Notarzthubschraubers kam das Mädchen wieder zu Bewusstsein. Nach der Erstversorgung wurde sie mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus Schwaz geflogen. Dort wurden leichte Verletzungen festgestellt, hieß es.

Rodelunfall in Vorarlberg

Bei einem Rodelunfall ist ein 16-jähriges Mädchen am Montagvormittag in Vorarlberg schwer verletzt worden. Die Jugendliche fuhr in Damüls (Bregenzerwald) mit ihrem Schlitten in ein Absperrnetz und stürzte auf eine hart gefrorene Piste, informierte die Vorarlberger Polizei.

Die 16-Jährige fuhr gegen 9.30 Uhr im Skigebiet Mellau-Uga über den Zielhang der markierten Rodelbahn hinaus und konnte vor dem Absperrnetz nicht mehr rechtzeitig bremsen. Sie prallte frontal dagegen. Beim Sturz auf die Piste erlitt sie Verletzungen am Kopf und an der Wirbelsäule. Sie wurde per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Dornbirn gebracht.

Ebenfalls in Vorarlberg verletzte sich am Montag ein 32-jähriger Wintersportler aus Tschechien beim Abgang einer Lawine. Der Mann kam etwa einen halben Meter unter der Oberfläche des Lawinenkegels in Gargellen (Montafon) zu liegen, nach etwa zehn Minuten unter den Schneemassen wurde er von seinen Begleitern gerettet. Er erlitt schwere Verletzungen, teilte die Polizei mit.

Weniger tödliche Unfälle in dieser Saison

Insgesamt ist die Zahl der Skiunfälle und der Todesopfer nach Wintersportunfällen in dieser Saison verglichen mit 2012/13 zurückgegangen. Das hat eine Zwischenbilanz der Alpinpolizei nach dem Ende der Semesterferien ergeben, die der APA vorliegt. Demnach sind mit dem Stichtag 22. Februar bisher 21 Menschen im organisierten Skiraum ums Leben gekommen, im Vorjahr waren es 28. Weitere neun starben bei Skitouren, außerdem gab es neun Lawinentote.

Die Alpinpolizei hat im Innenministerium bisher 1.844 Unfälle mit 3.262 Beteiligten registriert, bei denen es Verdacht auf Fremdverschulden gab - bei etwa 20 Prozent der Fälle begingen die Verursacher Fahrerflucht. Der Leiter der Alpinpolizei, Hans Ebner, räumte allerdings eine statistische Ungenauigkeit ein, weil nicht alle Unfälle sofort von den Behörden eingetragen sind. Man müsse daher von einer etwa um 200 höheren Zahl ausgehen. Unfälle mit tödlichem Ausgang und Lawinenunglücke sind laut Ebner aber tagesaktuell.

Selbst wenn man die 200 noch nicht gemeldeten Skiunfälle einrechnet, hätte man gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang zu verzeichnen. In der Skisaison 2012/2013 waren es bis zum 22. Februar 2.169 Unfälle mit 3.882 Beteiligten. Gegenüber dem Jahr davor relativiert sich der Trend allerdings. 2011/2012 waren es bis zu diesem Datum 2.047 Unfälle mit 3.762 Beteiligten. Die Zahl der Toten war mit 17 um vier niedriger als heuer. (APA/red, derStandard.at, 24.2.2014)