Bild nicht mehr verfügbar.

Nicht zu fassen - Borussia Dortmund hat 0:3 gegen den Hamburger SV verloren.

Foto: APA/EPA/HEIMKEN

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ist Borussia Dortmund am Montagvormittag gen St. Petersburg aufgebrochen. "Wir werden dort wieder ganz anders auftreten", versprach Trainer Jürgen Klopp nach dem ernüchternden 0:3 des BVB beim Hamburger SV in der Bundesliga. Die Deutschen wollen in der Champions League am Dienstag (18.00 Uhr) im Achtelfinal-Hinspiel beim russischen Vizemeister Zenit St. Petersburg die überraschende Niederlage gegen den Abstiegskandidaten vergessen machen - und die Basis für den Aufstieg legen. "Ich erwarte eine Reaktion", sagte Klub-Chef Hans-Joachim Watzke am Dortmunder Flughafen.

Die mentalen Spuren der Pleite vom Samstag waren beim Champions-League-Finalisten von 2013 unverkennbar. Zudem drückte die Nachricht von der langen Pause von Sven Bender (Schambein-Entzündung) weiter die Stimmung. Voraussichtlich zehn Wochen wird der deutsche Nationalspieler fehlen.

Dortmunder Verletzungsprobleme

Immerhin flogen Innenverteidiger Mats Hummels (Fußverletzung) und Star-Stürmer Robert Lewandowski (Erkältung) mit nach St. Petersburg. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Nationalspieler Hummels ein dickes Fragezeichen. Erst nach dem Abschlusstraining soll eine Entscheidung fallen.

Im Duell mit Tabellenzweiten der russischen Premjer Liga sind die Dortmunder favorisiert. Für den BVB spricht neben der großen sportlichen Qualität auch die weiterhin andauernde Winterpause in Russland. St. Petersburg bereitete sich deshalb in Katar, Israel und der Türkei auf die Königsklasse vor. Das erste Punktspiel steht erst am 9. März und damit zehn Tage vor dem Rückspiel in Dortmund auf dem Plan.

Ein Freilos stellt der UEFA-Pokalsieger von 2008 aber nicht dar. "Unsere Mannschaft ist fit, und wir sind alle voll konzentriert auf das Spiel. Ein Plus ist unser großes Kämpferherz", warnt der Ukrainer Anatoli Timoschtschuk, der bis zum Sommer 2013 für den FC Bayern München spielte. Die Hoffnungen der Russen ruhen besonders auf dem brasilianischen Torjäger Hulk und dem russischen Nationalspieler Andrej Arschawin.

Strafe für St. Petersburg

Allerdings muss St. Petersburg im 21.570 Zuschauer fassenden Petrowski-Stadion auf einen Teil seiner Fans verzichten. Nach rassistischen Vorfällen sowie dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern im Gruppenspiel am 11. Dezember gegen Austria Wien wurde der Klub mit einem Ausschluss der Zenit-Ultras bestraft:

Ohne Beschränkungen ist hingegen Manchester United nach Griechenland gereist. Der englische Rekordmeister bestreitet am Dienstag (20.45 Uhr) sein Match bei Olympiakos Piräus.

Ähnlich wie die Dortmunder wollen die Engländer ihr Champions-League-Spiel zur Frustbewältigung nutzen: In der heimischen Liga notiert Manchester 15 Punkte hinter Tabellenführer Chelsea London nur auf Platz sechs, im FA-Cup ist die Mannschaft von Trainer David Moyes bereits in der dritten Runde gegen Swansea City ausgeschieden.

Moyes unter Druck

Neo-Trainer Moyes steht angesichts dieser enttäuschenden Runde klar im Schatten seines legendären Vorgängers Sir Alex Ferguson. Erfolge in der Champions League würden Moyes' Position stärken, doch Gegner Olympiakos ist nicht zu unterschätzen. Der Club führt die Tabelle in Griechenland mit 20 Zählern Vorsprung an. In 26 Spielen gab es bisher 24 Siege und zwei Remis, die Tordifferenz beträgt 78:9. Obwohl Piräus Stürmer Konstantinos Mitroglou im Winter an Fulham verloren hat, rechnen sich auch die Griechen Chancen aus. "Wir sind bereit", erklärte der frühere United-Tormann Roy Carroll.

Abseits des Platzes feilt Manchester derweil am Kader der Zukunft. Nationalstürmer Wayne Rooney verlängerte zuletzt seinen Vertrag bis 2019 und kassiert jetzt geschätzte 360.000 Euro pro Woche, zudem buhlt der Klub um den deutschen Mittelfeldspieler Toni Kroos von Bayern München. Englische Medien berichteten am Montag, dass der Klub aus der Premier League bereit sei, dem Mittelfeldspieler wöchentlich immerhin rund 300.000 Euro zu zahlen. (sid/jw, 24.2.2014)