Mit dem Schlager Altach gegen Kapfenberg (20.30 Uhr/live ORF Sport +) startet die Erste Liga am Freitag ins Fußball-Frühjahr. Mit einem Sieg könnte der Vorarlberger Tabellenführer für klare Verhältnisse sorgen und den Vorsprung auf die "Falken" auf acht Punkte ausbauen. Mit der Favoritenrolle hat Trainer Damir Canadi kein Problem: "Ich hoffe, dass der Druck bei uns liegt", sagte er am Montag.

Der "ewige" Zweite der vergangenen drei Saisonen scheint heuer drauf und dran, nach dem Abstieg 2009 wieder ins Oberhaus zurückzukehren und musste in der Hinrunde nur zwei Niederlagen hinnehmen. "Wir haben im Sommer viele Veränderungen vorgenommen, mit Weitblick auf die nächsten zwei, drei Jahre", sagt Coach Canadi. Die beiden Wintertransfers der jungen Mittelfeldmänner Sasa Pantic (Horn/21 Jahre) und Ismael Tajouri (Austria Amateure/19) sollen das unterstreichen. "Das sind Spieler mit Entwicklungspotenzial", erklärt Canadi, dessen Vertrag vorzeitig bis 2015 verlängert worden ist.

Zweiteilung

Nach außen hin hat Kapfenberg den Aufstieg schon abgehakt. "Wir sind auf Platz zwei, da wollen wir bleiben", sagt Trainer Kurt Russ, spekuliert aber dennoch mit einer Überraschung im Schnabelholz. "Wir haben nichts zu verlieren", betont der Steirer, der mit dem Kroaten Ivan Lendric und Ex-Sturm-Graz-Kicker Klemen Lavric zwei neue Stürmer in seinem Team hat. Altachs drittplatzierter Ländle-Rivale Austria Lustenau hat bereits neun Zähler Rückstand und kaum mehr Hoffnungen. "Wir wollen uns vor allem als Mannschaft weiterentwickeln", erklärt Coach Helgi Kolvidsson.

Wiederum drei Zähler dahinter rangieren Red-Bull-Ableger und Aufsteiger Liefering sowie St. Pölten. Die Liga ist zweigeteilt, denn der Sechste Mattersburg muss sich mit nur vier Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Vienna schon mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Liefering-Coach Peter Zeidler will seine junge Truppe "weiter etablieren" und hofft darauf, den Salzburgern weitere "Ramalhos" zu liefern. Der Brasilianer, der nun im "Bullen-Stall" für Furore sorgt, kickte im Vorjahr noch für Liefering in der Regionalliga.

Vastics zweite Chance

Bundesliga-Absteiger Mattersburg, der als Aufstiegskandidat galt, im Herbst mit den veränderten Vorzeichen aber nur schlecht zurecht kam, setzt seit Winter auf die Trainerexpertise von Ivica Vastic. "Mattersburg verdient den Platz, auf dem es jetzt steht, nicht", erklärt der ehemalige ÖFB-Teamspieler, der nach seinem gescheiterten Engagement bei der Austria zuletzt bei Gaflenz in der NÖ-Landesliga tätig war und nun eine zweite Chance erhält. Mit Mittelfeldmann Mario Brkljaca und dem spanischen Flügelspieler Fran bekam er von Sportdirektor Franz Lederer auch zwei neue Legionäre dazu.

Im Tabellenkeller regiert vor dem Wiederbeginn das Prinzip Hoffnung. Horn, Parndorf und Hartberg halten bei je 19 Zählern, das Trio ist für Schlusslicht Vienna (17) in Reichweite. Vienna-Trainer Kurt Garger gab sich vor dem Nachzüglerduell mit Parndorf am Freitag zurückhaltend, wollte keine großen Kampfansagen abgeben: "Wir haben Platz acht im Visier, aber ich kann noch nicht sicher sagen, ob unsere Neuen (Aaron Kircher, Alvaro del Moral, Alexander Fröschl) echte Verstärkungen sind."

In Horn jedenfalls wähnt man sich ein bisschen im falschen Film. "Wir sind im Herbst manchmal unter Wert geschlagen worden", meint Trainer Willi Schuldes, der hofft, den zuletzt gewonnen Elan in die ersten Spiele mitzunehmen. (APA, 24.2.2014)