Ab 3. März nehmen die heimischen Bausparkassen wieder Anträge für die "Sanierungsscheck"-Aktion des Bundes entgegen. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Andrä Rupprechter (beide ÖVP) stellten am Dienstag die neuen Förderrichtlinien vor, allzuviel Neues gab es dabei aber ohnehin nicht - abgesehen davon, dass Rupprechter mit der Ankündigung überraschte, für sein Haus in Tirol heuer selbst auch einen Förderantrag stellen zu wollen.

Kein Konjunktur-, dafür "klima:aktiv"-Bonus

Einen "Konjunkturbonus" in Höhe von 2.000 Euro wie im Vorjahr wird der neue Umweltminister dann jedenfalls nicht in Anspruch nehmen können. Der Bonus speiste sich aus Geldern, die 2012 nicht abgeholt wurden. 2013 wurden die dann insgesamt 132,3 Millionen Euro (100 Millionen regulär plus 32,3 Millionen aus 2012) aber voll ausgeschöpft.

Neu ist aber ein "Klimabonus" für "besonders ambitionierte Sanierer", wie Mitterlehner erklärte. Wer mit der Sanierung den Heizwärmebedarf auf den klima:aktiv-Standard von 50 kWh/m²/Jahr herabsetzt, bekommt bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten rückerstattet, maximal jedoch 6.000 Euro. Wer darüber bleibt, kann ebenfalls bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten erstattet bekommen, allerdings maximal bis zu 5.000 Euro.

Erleichterungen für Mieter

Auch für Sanierwillige im mehrgeschoßigen Mietwohnbau gibt es Erleichterungen. Wenn sich der Vermieter verpflichtet, die Sanierungsmaßnahmen ohne Mieten-Erhöhung durchzuführen, benötigt man für die Antragstellung nur mehr die Zustimmung der Mietermehrheit. Bisher konnte nur dann ein Förderantrag gestellt werden, wenn zuvor alle Mieter eine schriftliche Sanierungsvereinbarung mit dem Vermieter abgeschlossen hatten.

Förderungsfähig sind generell der Tausch der Fenster und Außentüren, die Dämmung der Außenwände und der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches. Wer gleichzeitig auf eine umweltfreundliche Heizanlage umsteigt, kann zusätzlich 2.000 Euro erhalten. Auch der Energieausweis wird wieder mit 300 Euro extra gefördert.

23.359 Haushalte saniert

Mit den 2013 an Private ausgeschütteten 115,3 Millionen Euro wurden 23.539 Haushalte thermisch saniert, so die beiden Minister. Außerdem flossen 17 Millionen Euro in die thermische Sanierung von 489 Gewerbebauten.

Die durchschnittliche Förderhöhe stieg von 3.460 Euro im Jahr 2012 auf 4.900 Euro im vergangenen Jahr. "54 Prozent der Förderprojekte im privaten Wohnbau betreffen eine umfassende thermische Sanierung, 17 Prozent eine Teilsanierung, 26 Prozent Einzelbaumaßnahmen und drei Prozent ausschließlich einen Heizungstausch", berichtete Mitterlehner. 42 Prozent der Förderanträge kamen aus dem mehrgeschoßigen Wohnbau, 58 Prozent  betrafen Ein- und Zweifamilienhäuser.

Frömmel erinnert an "Seniorenscheck"

Von Bau-Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel wurde die Neuauflage begrüßt, er erinnerte in einer Aussendung aber an die im Regierungsprogramm vorgesehene eigene Förderschiene für seniorengerechte Adaptierungsmaßnahmen. Gleichzeitig appellierte er an die Regierung, diese Maßnahme bald umzusetzen: "Auch diese Förderung rechnet sich für den Staat: seniorengerechte Adaptierungsmaßnahmen reduzieren die Pflegekosten der öffentlichen Hand und ermöglichen es älteren Menschen, daheim und in vertrauter Umgebung alt zu werden."

Mitterlehner sagte diesbezüglich, dass die Förderung für altersgerechtes Sanieren für 2015 vorgesehen sei. Falls heuer wieder Geld übrig bleiben sollte, könnte er sich aber auch vorstellen, dieses schon vorab für Senioren reservieren zu lassen. (mapu, derStandard.at, 25.2.2014)