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Besonders aufpassen sollten Betroffene, wenn Mittelohrentzündungen mehrmals nacheinander auftreten.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Der Winter zeigt sich aktuell von seiner angenehmen Seite. Doch trotz passender Kleidung, warmer Kopfbedeckung und lauer Temperaturen ist es nicht unwahrscheinlich, sich eine Infektion einzufangen. Auslöser ist in vielen Fällen nicht die falsche Wahl der Kleidung, sondern eine Infektion der Schleimhäute. Bedingt durch kalte und trockene Heizungsluft reagieren diese gerade im Winter anfälliger als sonst üblich auf Viren und Bakterien.

Vom Hals-Nasen-Rachenraum steigen die Erreger oftmals über die so genannte Ohrtrompete in das Mittelohr auf und führen zu einer Entzündung. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders häufig betroffen, weil ihre Ohrtrompete noch relativ kurz ist.

Vorsicht bei Hausmitteln

In der mildesten Ausprägung fühlt sich das Ohr verstopft an, schmerzt oder es kommt zu einem Druckgefühl, ähnlich wie im Flugzeug. Diese Symptome verschwinden gewöhnlich, wenn die Erkältung abgeklungen ist. Schlimmer wiegen die Auswirkungen einer schweren Mittelohrentzündung, die unbehandelt sogar zu einem Hörverlust führen kann.

Wiederholte Mittelohrentzündungen können chronisch werden. Hausmittel wie Wärme-Applikationen durch Rotlicht oder eine Wärmflasche können in manchen Fällen den Krankheitsverlauf sogar verschlimmern.

"Mittelohrinfektionen werden häufig verharmlost", sagt Georg Sprinzl, Leiter der HNO-Abteilung im Landesklinikum St. Pölten. Besonders aufpassen sollten Betroffene, wenn Mittelohrentzündungen mehrmals nacheinander auftreten. Hier besteht das Risiko, dass Trommelfell oder Gehörknöchelchen vernarben, woraus eine dauerhafte Hörstörung entstehen kann. Ich rate daher jedem, bei den ersten Anzeichen umgehend einen HNO-Arzt aufzusuchen", so der Experte.

Mit folgenden Maßnahmen kann man laut Sprinzl einer Mittelohrentzündung vorbeugen:

  • Abwehrkräfte stärken: Um Infekten der oberen Luftwege und damit auch Mittelohrentzündungen vorzubeugen, ist es ratsam, das Immunsystem zu unterstützen. Auf ausgewogene und gesunde Ernährung achten.
  • Regelmäßige Bewegung aktiviert das Herz-Kreislaufsystem - dafür bieten sich Spaziergänge, Walking, Joggen und Schwimmen an - am besten mit Ohrenstöpseln.
  • Regelmäßige Saunabesuche und Wechselbäder können die Abwehrkräfte stärken.
  • Viel Flüssigkeit trinken: Das kann einem Sekretstau entgegenwirken.
  • Zigarettenrauch meiden: Tabakrauch ist voller Schadstoffe, die das Immunsystem schwächen können.
  • Nasenspray benutzen, aber bitte nicht übertreiben. Übermäßiger Gebrauch kann langfristig der Nasenschleimhaut schaden und abhängig machen.

Wenn auch nach Abklingen der Mittelohrentzündung das Gefühl anhält, nicht richtig hören zu können, ist es ratsam, noch einmal einen HNO-Arzt zur Nachkontrolle aufzusuchen. (red, derStandard.at, 25.2.2014)