Bei der Gear 2 ist die Elektronik nun im Uhrengehäuse untergebracht, sodass das Armband gewechselt werden kann.

Foto: derStandard.at/Riegler

Für eine einfachere Bedienung wurde ein Homebutton integriert.

Foto: derStandard.at/Riegler

Die Gear 2 Neo kommt ohne Kamera aus und ist daher eine Spur schlanker als die Gear 2.

Foto: derStandard.at/Riegler

Die Gear Fit unterscheidet sich im Design stark von den anderen Smartwatches.

Foto: derStandard.at/Riegler

Die schmälste der Samsung-Smartwatches bietet verschiedene Fitness-Features.

Foto: derStandard.at/Riegler

Die Huawei Talkband erinnert optisch an Samsungs Gear Fit.

Foto: derStandard.at/Riegler

Anders als die Samsung-Smartwatch verfügt das Modell von Huawei über keinen Touchscreen.

Foto: derStandard.at/Riegler

Allerdings kann die Talkband auch als Bluetooth-Headset genutzt werden.

Foto: derStandard.at/Riegler

Einen anderen Ansatz geht das finnische Design-Unternehmen Creoir mit der Android-basierten Ibis. Die Smartwatch ist als Schmuckstück konzipiert.

Foto: Creoir

Bislang handelt es sich allerdings nur um ein Konzept, ein konkreter Marktstart steht nicht bevor.

Foto: Creoir

Obwohl sie das "Next Big Thing" werden sollen, waren Smartwatches auf dem Mobile World Congress im Februar rar. Zwar zeigte Samsung gleich drei neue Modelle, und Huawei präsentierte ebenfalls ein Gerät. Abseits davon tat sich auf der Mobilfunkmesse in Sachen Wearables aber nur wenig. Der WebStandard konnte die neuen Uhren kurz begutachten.

Samsung Gear 2 und Gear 2 Neo

Samsung hat sich die Kritik, dass die erste Galaxy Gear zu klobig war, zu Herzen genommen. Die Gehäuse der Gear 2 und Gear 2 Neo entsprechen zwar in etwa dem ersten Modell, allerdings befinden sich nun keine Elektronikteile mehr im Uhrenband, was die Uhren insgesamt dezenter wirken lässt. Zudem basieren sie nun auf Tizen statt Android, wobei das Interface gleichgelieben ist.

Bei der Gear 2 befindet sich die gesamte Elektronik samt 2-Megapixel-Kamera im Uhrengehäuse. So ist das Uhrenband wie auch bei der Gear 2 Neo, die ohne Kamera auskommt, austauschbar. Beide Modelle verfügen nun über einen Homebutton, was die Navigation am kleinen Touchscreen vereinfacht. Die Gears sind annähernd gleich groß, wobei die Gear 2 mit 68 Gramm etwas schwerer ist als die 55 Gramm schwere Neo. Das erste Modell kam noch auf 73,8 Gramm.

Wasserfest

Beide Uhren besitzen wie ihr Vorgänger einen 1,63 Zoll großes Super-AMOLED-Touchscreen mit 320 x 320 Pixel und einen 1 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor. Ein Kritikpunkt an der erste Gear wurde behoben: Samsung hat das Gehäuse nach IP67 Wasser- und Staub-abweisend designt. So können die Uhren auch im Regen und beim Händewaschen getragen werden.

Ebenfalls eine Verbesserung zur ersten Version: die Uhren sind zu mehr Galaxy-Modellen kompatibel und können zumindest als Musikplayer auch ohne Smartphone verwendet werden. Die Akkulaufzeit soll von einem auf drei Tage ausgedehnt worden sein, was beim Hands-On aber nicht nachgeprüft werden konnte. 

Gear Fit

Ein komplett neues Design hat Samsung für die Gear Fit ersonnen. Sie kommt mit einem gebogenen 1,84 Zoll großen Super-AMOLED-Touchscreen im länglichen Format mit 432 x 128 Pixel. Insgesamt wiegt die Fit nur 27 Gramm und ist mit Abmessungen von 23,4 x 57,4 x 11,95 mm sehr schmal. Das verleiht der Fit im Vergleich zur Gear einen ungleich höheren Tragekomfort. Auch bei diesem Modell kann das Armband ausgewechselt werden.

Dafür verfügt die Fit auch über einen geringeren Funktionsumfang. Nutzer bekommen Benachrichtigungen über neue SMS, E-Mail, Anrufe sowie Updates von Apps und können Anrufe über die Fit ablehnen. Zusatzfeatures wie eine Kamera, Mikrophon oder Lautsprecher sind nicht vorhanden.

Fitness

Generell ist die Nutzung - wie der Name schon andeutet - auf Fitness ausgerichtet. So kann man - wie auch bei Gear 2 und Neo - den Puls messen. Daneben ist die Uhr unter anderem mit Schrittzähler, Stopuhr und Schlaftimer ausgestattet. Die Daten werden mit Samsungs S-Healt-App abgeglichen. Die Fit ist ebenfalls gegen Wasser und Staub geschützt, soll durchschnittlich drei bis vier Tage durchhalten und ist mit 20 Galaxy-Modellen kompatibel.

Was beim Tragen der Fit auffällt: so elegant und sportlich das Design auch wirkt, wirklich praktisch ist das längliche Display am Arm nicht. Denn um es ordentlich lesen und bedienen zu können, muss der Arm einigermaßen verrenkt werden. Wer keinen quadratischen, auffälligen Bildschirm am Arm herumtragen will, muss das jedoch in Kauf nehmen. Alle drei neuen Gears werden ab April erhältlich sein. Die Gear 2 kommt auf 299 Euro, die Neo auf 249 Euro und die Fit wird 199 Euro kosten.

Huawei Talkband

Auch Huawei hat auf dem Mobile World Congress eine Smartwatch vorgestellt, die zumindest optisch eine Ähnlichkeit zur Gear Fit aufweist. Das 1,4 Zoll große Display ist ebenfalls im Querformat gehalten, allerdings handelt es sich nicht um einen Touchscreen und der Funktionsumfang der Uhr ist deutlich stärker eingeschränkt.

Das Huawei-Modell zählt die zurückgelegten Schritte samt Distanz und Kalorienverbrauch mit und bietet eine Schlafanalyse mit Vibrationswecker. Wie gut dieser funktioniert muss in einem ausgiebigerem Test ausprobiert werden. Die Anzeige war am Testgerät auf dem Mobile World Congress eher schlecht lesbar. Immerhin: die Uhr kann aus dem Band relativ einfach herausgenommen werden und fungiert dann als Bluetooth-Headset für ein Smartphone.

Die Kunststoffarmbänder wirken bei der Talkband allerdings nicht sehr hochwertig, waren schnell abgegriffen und an den Rändern abgeschunden. Mit bis zu sechs Tagen soll die Uhr eine längere Laufzeit als die Samsung-Modelle bieten, was vor allem am einfacheren Display liegt. Die Talkband soll im Lauf des zweiten Quartals um 99 Euro auf den Markt kommen.

Creoir Ibis

Ein Außenseiter, der einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte, ist Creoir. Das finnische Unternehmen hatte mit der Ibis eine Smartwatch im Gepäck, deren Design eher an ein Schmuckstück erinnert. Anstatt eines flexiblen Armbands verwendet Creoir eine kunstvolle Stahlspange. Die Ibis ist sowohl mit einer analogen Uhr als auch mit einem Display ausgestattet. Als Softwarebasis soll Android dienen, wobei die Uhr Smartwatch sowohl mit Android-Smartphones als auch iPhones funktionieren soll.

Bislang handelt es sich allerdings nur um ein Konzept. Auf der Messe war nur das Gehäuse ohne funktionierendem Touchscreen zu sehen. Das Unternehmen entwickelt Designs für Smartwatches, Smartphones oder andere mobile Geräte für internationale Hersteller. Die Ibis könne zwar so wie sie ist auf den Markt kommen, sagte CEO Pekka Väyrynen zum WebStandard, wenn ein Hersteller aber ein anderes Design möchte, könne man auch darauf reagieren. Das Ziel der Finnen: Smartwatches sollen vom Image des sperrigen und unattraktiven Stück Technik wegkommen. Der Preis werde letztendlich von der Ausführung und Marke abhängen. (Birgit Riegler, derStandard.at, 13.3.2014)