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Künstliche Transfette entstehen vor allem bei der industriellen Fetthärtung. Dabei werden Öle streichfähig und hitzebeständig gemacht.

Foto: APA/Frank Augstein

Transfette entstehen vorwiegend bei der industriellen Härtung pflanzlicher Öle. Diese ungesättigten Fettsäuren können unter anderem in Backwaren und Frittiertem enthalten sein und gelten als gesundheitsschädigend. Während in Österreich seit 2009 gesetzliche Höchstwerte gelten, gibt es in anderen Ländern derzeit keine entsprechenden Regelungen. So können zum Beispiel Produkte, die aus Süd- oder Osteuropa eingeführt werden, nach wie vor einen hohen Transfettsäuregehalt aufweisen.

Das zeigt auch ein aktueller Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI): Drei von neun stichprobenartig überprüften Importprodukten wiesen einen stark erhöhten Transfettwert auf und wurden von Experten als "für den Verzehr ungeeignet" eingestuft wurden.

Verbindliche Höchstwerte

Transfettsäuren werden unter anderem mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs in Verbindung gebracht. Mit der TransFettsäuren-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit wurden 2009 österreichweit verbindliche Höchstwerte eingeführt. Demnach ist es verboten, Lebensmittel mit einem Gehalt von mehr als zwei Prozent Transfett im Gesamtfett herzustellen oder in Verkehr zu bringen. Nur bei einem Fettgehalt unter 20 Prozent ist ein Wert von vier Prozent erlaubt.

Für importierte Lebensmittel gelten diese Grenzen ebenfalls, dennoch gelangen Produkte mit hohen Transfettwerten auch hierzulande in den Handel. Der Verein für Konsumenteninformation hat insgesamt neun verschiedene Produkte, stichprobenartig in türkischen Lebensmittelgeschäften sowie einer großen Supermarktkette eingekauft, überprüft. In drei Fällen lag der Transfettwert deutlich über der Zwei-Prozent-Grenze, bei den mit Schokoladecreme gefüllten Keksen von Isleri+Eurocrem sogar bei 13,4 Prozent.

"Wer die Hälfte der 280-Gramm-Packung konsumiert, nimmt demnach 5,67 Gramm Transfette zu sich", so die Ernährungswissenschaftlerin Katrin Mittl. Das sind 164 Prozent mehr als die empfohlene maximale Tagesmenge von 2,15 Gramm. Hohe Werte ergaben die Analysen auch für den süßen Brotaufstrich Takovo Eurocrem (9,6 Prozent Transfettsäuren) sowie für Waffeln mit Kakaofüllung des russischen Herstellers Artek (7,9 Prozent Transfettsäuren).

Vorsicht gehärtetes Pflanzenfett

"Backwaren und FastFood sollten natürlich generell nur selten am Speiseplan stehen, da sie unter anderem für ihre hohen Transfettwerte bekannt sind", sagt Mittl. Wie der VKI-Test zeige, sei insbesondere bei Importen aus Ländern ohne gesetzliche Regelung Vorsicht angebracht. "Stehen gehärtetes Pflanzenfett oder pflanzliches Fett/Öl teilweise gehärtet auf der Zutatenliste, enthalten diese Produkte möglicherweise auch einen erhöhten Gehalt an Transfettsäuren", ergänzt Mittl. (red, derStandard.at, 26.2.2014)