Bild nicht mehr verfügbar.

Der ehemalige ukrainische Präsident Janukowitsch auf einem Plakat in Kiew.

Foto: AP Photo/Marko Drobnjakovic

Bild nicht mehr verfügbar.

Russische Flaggen vor dem besetzten Regionalparlament in Simferopol auf der Krim.

Foto: REUTERS/David Mdzinarishvili

Bild nicht mehr verfügbar.

"Die Krim ist Russland", ist auf dem Plakat vor dem Regionalparlament in Simferopol zu lesen.

Foto: REUTERS/Baz Ratner

Bild nicht mehr verfügbar.

Polizeikräfte vor dem Regionalparlament in Simferopol.

Foto: REUTERS/Baz Ratner

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der neuen ukrainischen Regierung begannen bereits am Mittwoch in Simferopol.

Foto: REUTERS/Baz Ratner

Bild nicht mehr verfügbar.

Polzei versuchte am Mittwoch Ausschreitungen zwischen ethnischen Russen und Krimtataren zu verhindern.

Foto: REUTERS/Baz Ratner

Bild nicht mehr verfügbar.

Am Mittwoch demonstrierten Krimtataren noch vor dem Parlament, später wurden Parlament und Regierungsgebäude laut der Agentur Interfax besetzt.

Foto: epa(shvarts

Kiew/Simferopol - Russland gewährt dem abgesetzten ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch Schutz auf seinem Territorium. Dem Hilfsgesuch des Politikers sei entsprochen worden, meldeten mehrere Agenturen am Donnerstag unter Berufung auf Behörden. Janukowitsch soll am Freitag in der südrussischen Stadt Rostow am Don eine Pressekonferenz geben.

Zuvor hatte Janukowitsch Russland um persönlichen Schutz für sein Leben gebeten. Er werde bedroht, sagte Janukowitsch laut einer in Russland von Staatsmedien verbreiteten Erklärung. Er halte sich weiter für den legitimen Präsidenten. Alle vom Parlament in Kiew gefassten Beschlüsse seien rechtswidrig.

Wo er sich nach seiner Flucht aufhielt, war weiter unklar, Berichten des russischen Fernsehens zufolge befindet er sich in Russland. Es war die erste Wortmeldung Janukowitschs seit seiner Absetzung in der vergangenen Woche.

Aufenthaltsort unbekannt

Janukowitsch war am Samstag nach wochenlangen blutigen Protesten vom Parlament abgesetzt worden. Er wird in seiner Heimat wegen der Anordnung von Gewalt gegen Demonstranten und "Massentötungen" gesucht. Die ukrainischen Behörden beantragten am Mittwoch einen internationalen Haftbefehl gegen den Ex-Präsidenten. Gleichzeitig erklärten sie aber, sie hätten Informationen, wonach sich Janukowitsch nach wie vor in der Ukraine aufhalte.

NATO ermahnt Russland

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen mahnte Russland angesichts der jüngsten Ereignisse in der Ukraine zur Zurückhaltung. "Ich bin besorgt über die Entwicklungen auf der Krim", teilte Rasmussen am Donnerstag über Twitter mit. "Ich fordere Russland dringend auf, keine Handlungen zu unternehmen, die Spannungen verschärfen oder zu Missverständnissen führen können."

Gebäude der Regionalregierung auf der Krim besetzt

Unterdessen droht die Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim zu eskalieren. Bewaffnete Männer hätten die Gebäude von Parlament und Regionalregierung in Simferopol besetzt und die russische Flagge gehisst, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Die Männer trügen Uniformen ohne erkennbare Abzeichen und würden Russisch sprechen.

Noch ist unklar, wer die Besetzer sind und welche Forderungen sie stellen. Die Mehrheit der Krimbewohner sind ethnische Russen. Donnerstagfrüh gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass die Kampfflugzeuge an der westlichen Landesgrenze in Alarmbereitschaft versetzt worden seien. Schon am Mittwoch hatte Russland ein viertägiges Militärmanöver im Westen des Landes angekündigt.

Zusammenstöße am Mittwoch

Bereits am Mittwoch war es bei Protesten auf der Krim zu Zusammenstößen gekommen. Deutlich mehr als 10.000 Krimtataren demonstrierten vor dem Regionalparlament in Simferopol gegen eine Abspaltung der Autonomen Krim-Republik. Hingegen machten rund 4.000 prorussische Demonstranten Stimmung für eine engere Anbindung der Krim an Russland. Sicherheitskräfte sprachen von mindestens 30 Verletzten durch Stein- und Flaschenwürfe.

In Sewastopol, dem Stützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim, übernahm nach einer Straßenabstimmung der Russe Alexander Tschali das Bürgermeisteramt. Russlandtreue Kräfte richteten Grenzposten an den Zugängen zur Stadt ein. Die russsische Führung befürchtet, dass ukrainische Nationalisten den Autonomiestatus der Krim aufheben könnten. Das will der Kreml nicht zulassen. 

Ukraine: Gesandten in Außenamt zitiert

Die Ukraine hat den russischen Gesandten in Kiew ins Außenministerium zitiert. Die Ukraine sei beunruhigt über "nicht angemeldete Bewegungen" von Angehörigen der russischen Schwarzmeerflotte, teilte ein Außenamtssprecher am Donnerstag in der Hauptstadt mit. Kiew fordere Moskau zu Gesprächen auf. (APA, 27.2.2014)