Klagenfurt/Wien - Nach den Urteilen im Untreue-Prozess gegen die drei ehemaligen Hypo-Manager Josef Kircher, Wolfgang Kulterer und Siegfried Grigg muss das ganze Verfahren im Herbst für den erkrankten Ex-Vorstand Tilo Berlin neuerlich aufgerollt werden. Dies wird nach ersten Informationen aus dem Landesgericht frühestens im Herbst dieses Jahres möglich sein.

Sämtliche Unterlagen aus dem Vorzugsaktien-Prozess müssen jetzt für ein neues Verfahren erneut kopiert und damit ein neuer Akt angelegt werden. Bei dem Verfahren gegen Berlin müssten dann sämtliche Zeugen erneut vorgeladen und einvernommen werden, es sei denn, Berlin erklärt sich mit der Verlesung der Zeugenaussagen einverstanden. Auch die Gutachten-Erörterung muss wiederholt werden.

Der zu einem Jahr Haft - als Zusatzstrafe - verurteilte Wolfgang Kulterer entschuldigte sich in seinem Schlusswort vor der Beratung des Schöffensenats beim Gericht für die Vorgangsweise seines früheren Verteidigers Dieter Böhmdorfer. Er habe schon früher ein Geständnis ablegen wollen, sein Verteidiger habe ihm aber davon abgeraten. Deshalb verfasste Kulterer dann auch sein Geständnis handschriftlich, ohne Wissen Böhmdorfers, und entzog dem ehemaligen Justizminister die Vertretung. (APA, 27.2.2014)