Wien - Die Uniqa Versicherung hat aktuell 60 Millionen Euro an Anleihen der notverstaatlichten Hypo-Alpe Adria in den Büchern. 15 Millionen davon hätten eine Staatsgarantie und der Rest eine Garantie des Landes Kärnten, sagte Uniqa-Finanvorstand Hannes Bogner bei einer Pressekonferrenz am Donnerstag. Die Anleihen wurden bereits Anfang 2000 gekauft. "Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass wir nichts abschreiben müssen."

Sorgen bereitet Uniqa-Chef Andreas Brandstetter Rumänien. Lokale Anbieter agieren in der Kfz-Versicherung mit Dumpingpreisen und versprechen Leistungen, die sie im Schadensfall mangels Kapitals nicht einlösen können. Mittlerweile wurden zwei Leiter der rumänischen Finanzmarktaufsicht verhaftet und die Astra-Versicherung unter staatliche Aufsicht gestellt.

Für Brandstetter sind das "ermutigende Signale". Selbstkritisch gibt er zu, dass die Uniqa in Rumänien zu wenig auf die Kosten geschaut habe. Im vergangenen Herbst wurden 300 Mitarbeiter abgebaut, nun wird versucht, das Portfolio "zu drehen". Soll heißen: weg vom Kfz-Geschäft, hin zu ertragreicheren Produkten.

Bekenntnis zu Ukraine

Trotz der aktuellen Situation in der Ukraine gebe die Uniqa ein "klares Bekenntnis" ab, im Markt zu bleiben, wo die Uniqa mit 1.000 Mitarbeitern die zweitgrößte Versicherung sei. Im Vorjahr wurde bei einem Umsatz von 80 Millionen Euro ein Ergebnis von sechs Millionen Euro erzielt. Vom gesamten Veranlagungsvolumen im Ausmaß von 27 Milliarden Euro seien neun Millionen Euro in ukrainischen Papieren veranlagt, sagte Brandstetter. Im Jänner konnten die Prämien sogar um zehn Prozent gesteigert werden.

Ob und in welcher Form ein neues Produkt für die Lebensversicherung auf den Markt gebracht wird, soll im ersten Halbjahr entschieden werden. Die Uniqa leidet wie alle in der Branche unter der lange anhaltenden Niedrigzinsphase.

Beteiligungen

An weitere Beteiligungsverkäufe ist nicht gedacht, Immobilienverkäufe werde es weiter geben, genauso wie Zukäufe. Im Vorjahr konnte eine Rückstellung von 50 Millionen Euro aufgelöst werden, weil eine Gewährleistung aus einem Betrugsfall in Deutschland nicht schlagend wurde.

Die verrechneten Prämien (inklusive Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung) legten 2013 um 6,2 Prozent von 5,543 Milliarden auf 5,885 Milliarden Euro zu. Die Versicherungsleistungen stiegen um 5,2 Prozent auf knapp vier Miliarden Euro. (Claudia Ruff, derStandard.at, 28.2.2014)