Das Institut hinter den PEGI-Wertungen will mit der Zensur des "South Park"-Spiels nichts zu tun haben.

Foto: Ubisoft

Dass die bald erscheinende "South Park"-Videospielumsetzung mit dem Untertitel "Der Stab der Wahrheit" für Aufregung sorgen würde, war wohl bereits im Vorhinein abzusehen. Zusätzlich für Diskussionen sorgte allerdings Publisher Ubisoft, der das Spiel für Europa, Afrika und den Nahen Osten um verschiedene Inhalte erleichtert hat.

Der Zensur zum Opfer gefallen sind Minispiele und Szenen, die sich um Abtreibungen und Rektaluntersuchungen drehen und durch Einblendungen ersetzt werden. Offen sind allerdings die Gründe. Das niederländische Institut für die Klassifizierung audiovisueller Medien, wo für Spiele die PEGI-Einstufung vorgenommen wird, will damit jedenfalls nichts zu tun haben, berichtet VG24/7.

Ab 18

Konkret heißt es dort, dass man das Spiel untersucht habe und aufgrund einer Veröffentlichung in Großbritannien dort auch nationale Gesetze hinsichtlich potenziell illegaler oder schädigender Inhalte berücksichtigen musste. Man habe diesbezüglich aber nichts gefunden und dem Spiel daher die erwartete Einstufung "ab 18 Jahren" verpasst.

"Wir möchten betonen, dass wir Spiele nicht in irgendeiner Form bearbeiten oder zensurieren", so ein Institutsvertreter weiter. Entsprechende Änderungen würden wahrscheinlich vom Entwickler vorgenommen. Im vorliegenden Falle wisse man nur, dass Ubisoft irgendwann entschieden hat, das Spiel aus Marketinggründen zu verändern. Genaueres wisse man aber nicht.

Uncut: Import notwendig

Dies heißt, dass "South Park: Der Stab der Wahrheit" auch in seiner ursprünglichen Fassung in Europa hätte verkauft werden können. Wer die ungeschnittene Version möchte, muss diese nun aber importieren. Die einzige Änderung, die aufgrund nationaler Gesetze tatsächlich erforderlich war, betrifft im Spiel abgebildete Hakenkreuze aufgrund des im deutschsprachigen Raum geltenden Verbotsgesetzes. (gpi, derStandard.at, 28.02.2014)