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Umziehen kostet Geld. Nicht nur etwaige Maklergebühren oder Kautionen schlagen zu Buche, die monatlichen Kosten für das Wohnen reißen mitunter tiefe Löcher in die Geldbörserl.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wohnen in den eigenen vier Wänden wird für Junge zu einer immer höheren finanziellen Belastung. Diesen Schluss zieht die Arbeiterkammer aus einer Studie. Befragt wurden junge Arbeitnehmer bis zum Alter von 35 Jahren, die in den vergangenen fünf Jahren eine neue Mietwohnung umgezogen sind.

Abgesehen davon, dass sich die Wohnungssuche laut Studie wegen hoher Mietkosten, Maklergebühren und zu geringem Angebot schwierig erweist, reißen die Wohnungskosten tiefe Löcher in die Haushaltsbudgets. 65 Prozent der Befragten geben laut AK mindestens ein Drittel oder mehr des Haushaltseinkommens für die Wohnung aus. Also für Miete, Betriebskosten, Energie und Steuern. Bei den Unter-25-Jährigen geht mitunter mehr als die Hälfte des monatlichen Geldes für das Wohnen drauf.

Schon im Vorjahr untersuchte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) anhand der Mikrozensus-Daten, wie sich die österreichischen Wohnungsmieten entwickelt haben. Demnach stiegen die Preise bei bestehenden Hauptmietverträgen zwischen 2005 und 2012 um durchschnittlich 3,0 Prozent jährlich. Die Inflation betrug in dem Zeitraum 2,1 Prozent pro Jahr, die verfügbaren Einkommen wuchsen um 2,3 Prozent.

Länger im Hotel Mama

Das "Hotel Mama" nehmen viele Junge länger als Unterkunft in Anspruch als geplant, zu diesem Ergebnis kam schon im Herbst eine GfK-Studie. Etwas mehr als die Hälfte der unter 29-Jährigen wohnte in Österreich im Jahr 2013 noch zu Hause, in Akademikerhaushalten ist der Anteil an Nesthockern noch etwas höher.

AK-Präsident Rudolf Kaske nimmt nun einmal mehr die Politik in die Pflicht. Die Koalition hat in ihrem Regierungsprogramm leistbares Wohnen und eine Mietrechtsreform verankert, nun sollten dem auch Taten folgen, fordert Kaske. Mietobergrenzen bei Altbaumieten, mehr sozialer Wohnbau oder die Streichung der Maklergebühren für Mieter stehen unter anderem am Forderungskatalog der AK.

Seitens der Vermieter tut man den AK-Vorstoß als Wahlkampf-Geplänkel ab. Eine Arbeitsgruppe im Justizministerium erarbeite konkrete Vorschläge, darin vertreten seien sowohl die AK als auch der Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI). "Marktferne Beschränkungen" seien laut ÖVI sicher keine Lösung. (rom, derStandard.at, 28.2.2014)