Erlebt die Stunde des Bösen: Max Riemelt im ZDF-Film "Der zweite Mann", Montag, 23.50 Uhr.

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Wien - Was macht ein junger, ehrlicher Mann, der gut mit Zahlen umgehen kann, im Bankengeschäft? Große Karriere? Das war einmal, heute ist nicht nur der Branche zu misstrauen, sondern ebenso den linearen Aufstiegschancen. Es geht: ums Überleben. Das muss zumindest Adrian Davids (Max Riemelt) erfahren, der ahnungslos in die kriminellen Machenschaften der Bankenszene eintaucht und sich fortan im Strudel von gefälschten Bilanzen und manch anderen Kellerleichen befindet.

Der zweite Mann von Christopher Lemke und Philipp Nauck steht am Beginn der Reihe "Stunde des Bösen", ab Montag, 23.50 Uhr, auf ZDF. Drei weitere Filme folgen im Rahmen der Nachwuchsreihe Das kleine Fernsehspiel: Von Carsten Ludwig stammt In der Überzahl (10. 3.), Gzegorz Muskala drehte Die Frau hinter der Wand (17. 3.), Jan Bolender Der Sieger in dir (31. 3.).

Ausprobieren möglich

Die traditionsreiche Talenteschmiede des ZDF macht mit der Reihe einmal mehr durch ein Experiment auf sich aufmerksam und festigt seinen Ruf als einen der raren Spielplätze des Fernsehens, in dem das Ausprobieren möglich ist. Die jungen Regisseure versuchen sich am Genre mit den Möglichkeiten des Hochglanzfernsehens. Die Ergebnisse sind erstaunlich konventionell.

Allen vier Geschichten ist die subjektive Perspektive einer zen­tralen Figur gemein, aus der heraus eigenwillig und emotional erzählt wird. Männer in tödlicher Gefahr müssen sich ihren Ängsten stellen, sie allesamt dürften bekannt sein: Kontrollverlust, Überforderung, Versagen im Beruf, Liebesleid, Kindheitstrauma, Identitätsverlust. Zum Fürchten. (Doris Priesching, DER STANDARD, 1./2.3.2014)