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Darko Milanic wurde das Vertrauen ausgesprochen. Das klingt bedrohlich.

Foto: apa/scheriau

Graz - Sturm Graz, eine nicht nur in der Steiermark beliebte Fußballmannschaft, ist in der berühmten Kiste. Nach der 1:4-Heimniederlage am Samstag gegen den WAC sind die Grazer nur mehr Achte, das große Saisonziel, nämlich das Erreichen eines internationalen Startplatzes, ist inoffiziell kein Thema mehr. Dennoch gab es für den in die Kritik geratenen Trainer Darko Milanic eine Jobgarantie.

Es stehe "außer Frage", dass der Slowene im Amt bleibe, sagte Generalmanager Gerhard Goldbrich. Vielmehr sollten sich die Spieler an der Nase nehmen. "Dumme Gegentore, Chancen ohne Ende, Stellungsfehler - das sind ein paar Punkte, die sehr enttäuschend sind. Das Gesamtpaket ist die Enttäuschung. Die Emotion und Leidenschaft, die die Mitarbeiter im Verein haben, fehlt das eine oder andere Mal bei der Mannschaft."

Offensivspieler Daniel Beichler nahm seinen Coach ebenfalls in Schutz. "Das Trainerteam arbeitet sehr gut mit uns zusammen, probiert alles, damit wir Schritte nach vorne machen. Schlussendlich sind es wir am Platz, die versagen." Milanic verzichtete auf eine öffentliche Abrechnung mit seinen Spielern. "Im Sport ist es oft so, dass es nicht so läuft, wie man es sich erhofft", analysierte der 46-Jährige. Milanic zeigte Verständnis, dass Fan-Vertreter nach der Partie in der Kabine Platz nahmen. "Ich verstehe den Unmut. Es war ein ganz normales Gespräch."

Das schwächste Glied

Die Treuebekundungen des Generalmanagers kann der bis 2016 unter Vertrag stehende Milanic offenbar nicht ganz glauben. "Dass der Trainer das schwächste Glied ist, wenn es nicht läuft, ist klar - das weiß ich und das akzeptiere ich." Für Milanic, der zuvor mit Maribor extrem erfolgreich war, sollte sich seine vor dem WAC-Match getätigte Aussage als Bumerang erweisen, wonach die Kärntner keinen schönen Fußball spielen. "Das 4:1 war die beste Antwort. Man schießt gegen Sturm keine vier Tore, wenn man einen unattraktiven Fußball spielt", sagte Trainer Dietmar Kühbauer.

Die Wolfsberger avancieren als Sechster mit 17 Punkten aus den jüngsten acht Partien zu einem ernsthaften Anwärter auf einen Platz im Europacup. "Aber wenn es nicht klappt, bin ich mit der Saison trotzdem sehr zufrieden", sagte nicht Milanic, sondern Kühbauer. (red - DER STANDARD, 3.3. 2014)