"Morpheus" übertrifft alle Erwartungen

Was auf diesem Video zu sehen ist, mag auf den ersten Blick unwirklich erscheinen, wie ein Spezialeffekt aus einem Science-Fiction-Film. Tatsächlich aber zeigen die Bilder den aktuellsten Testflug des NASA-Landers "Morpheus". Beim Betrachten des Filmes (am besten in höchster Auflösung und mit Kopfhörern) fällt vor allem eines auf: Das Flug- bzw. Landegerät steigt völlig ruhig in die Lüfte und bewegt sich ohne zu ruckeln oder zu schwanken seitwärts; selbst beim Abstieg wirkt "Morpheus", als käme er auf einer Hebebühne herunter anstatt auf einem Feuerstrahl. All das bewerkstelligt eine On-Board-Software selbständig; niemand steuert von außen den Prototypen, vorgegeben war allenfalls die Bahnkurve. Sogar den geeigneten Landeplatz - eine nach Möglichkeit flache Stelle ohne Löcher, Krater oder Felshindernisse - sucht sich das automatische Landesystem selbst aus. Bei diesem Test am Kennedy Space Center in Florida flog "Morpheus" höher, schneller und weiter als je zuvor. Am Ende des Projektes soll eine kostengünstige Maschine stehen, die eines Tages Menschen auf der Oberfläche des Mondes, eines Asteroiden oder sogar des Mars sicher absetzten kann.

Foto: NASA

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Tunesien: Fischer ging Wal ins Netz

Von diesem Fang wird der tunesische Fischer Bilel Jarbi wohl noch seinen Enkeln erzählen: Am vergangenen Sonntag ist dem 24-Jährigen ein rund zehn Meter langer und sieben Tonnen schwerer Wal ins Netz gegangen. Der Meeressäuger dürfte bereits dem Tode nahe gewesen sein; der Fischer schleppte schließlich den Kadaver in den Hafen Sidi Bou Said, wo er rasch zur Attraktion wurde. Während Jarbi gerne das Fleisch des Wals verkauft hätte, um den Schaden an seinen Seilen und Netzen zu bezahlen, sagten Vertreter der Küstenwache, staatliche Forscher würden das Tier untersuchen und entscheiden, was damit geschehen solle.

Foto: APA/EPA/MOHAMED MESSARA

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Madrid sucht Miguel de Cervantes

Spanische Experten unternehmen einen neuen Anlauf, die Überreste des Schriftstellers Miguel de Cervantes (1547-1616) zu finden. Der Autor des "Don Quijote" (im Bild eine Ausgabe aus dem Jahr 1605) war auf dem Gelände eines Klosters in der spanischen Hauptstadt Madrid beigesetzt worden - wo genau, das ist nicht mehr klar. Das im "Literatenviertel" der Altstadt gelegene Kloster war mehrmals umgebaut und erweitert worden, so dass die Lage der Grabstätte heute unbekannt ist. Bei der Suche soll vor allem Bodenradar eingesetzt werden, mit dem Archäologen die oberen Schichten des Erdreichs untersuchen können. Vor drei Jahren hatte eine private Initiative von Experten schon einmal nach den Knochenresten von Cervantes suchen wollen. Das Vorhaben scheiterte an Geldmangel.

Foto: REUTERS/Sergio Perez

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Riesige Mauern gegen Tornados?

Die Idee eines US-amerikanischen Physikers klingt - positiv formuliert - reichlich ambitioniert: Drei gigantische Mauern, die die sogenannte Tornado-Ally im Mittleren Westen der USA von Ost nach West durchkreuzen, sollen nach Meinung von Rongjia Tao von der Temple University in Philadelphia künftige Wirbelstürme verhindern. Die 300 Meter hohen und hunderte Kilometer langen Barrieren in North Dakota, Kansas und Texas könnten zwar die Twister selbst nicht aufhalten, statt dessen sollten sie aber in der Lage sein, jene Luftströmungen abzuschwächen, die die Tornados letztendlich hervorbringen. Meteorologen winken allerdings ab: Erstens sei die Entstehung von Wirbelstürmen doch etwas komplizierter als sich das Rongjia Tao vorstelle, und zweitens hätten Maßnahmen, die mächtig genug wären, Tornados zu verhindern, wohl katastrophale Nebenwirkungen.

Foto: AP Photo/News-Gazette, Jessie Starkey

Kosmisches Gewebe mit kleineren Hohlräumen

Galaxien wie unsere Milchstraße sind keine Einzelkämpfer im Kosmos, sondern stehen mit anderen Sterneninseln in gravitativer Beziehung. Gemeinsam bilden sie gigantische Netzwerke, die sich durch das Weltall ziehen. Dazwischen - wie die Hohlräume in einem Schwamm - liegen riesige völlig leere Räume. Zumindest dachte man das bisher.

Astronomen um Mehmet Alpaslan von der University of Western Australia in Perth konnten mit Hilfe von Daten der "Galaxy and Mass Assembly" (GAMA) Himmelsdurchmusterung nachweisen, dass diese oft hunderte Millionen Lichtjahre großen Leeren teilweise von Materie- und Galaxienranken durchzogen sind. Eine Analyse der Verteilung von über 45.000 Galaxien ergab, dass zahlreiche durchschnittlich rund 40 Millionen Lichtjahre lange Fäden aus Gas und Sterneninseln von den Rändern her in die großen Löcher im Kosmos ragen.

Foto: Cui, Newton and Power (ICRAR), Cunnama (UWC)

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"Robonaut 2" bekommt endlich Beine

Es hat eine Weile gedauert, doch für "Robonaut 2" (kurz R2) hat das Warten bald ein Ende: Ende März sollen endlich auch die Beine für den elektronischen Astronauten der NASA geliefert werden, der seit 2009 auf der Internationalen Raumstation ISS trainiert wird.  Die zusätzlichen Greifer (Beine im herkömmlichen Sinn sind in der Schwerelosigkeit aus naheliegenden Gründen nutzlos) verfügen über sieben Gelenke und ermöglichen es dem R2 dann auch außerhalb der Station zu arbeiten. Bevor der künstliche Astronaut aber ins All aussteigen kann, bedarf es noch eines Upgrades für die obere Körperhälfte.

Foto: AP Photo/NASA, Bill Stafford, Ron Sykora

Wer schafft das erste Haus aus dem 3D-Drucker?

An einem Kanal in der niederländischen Stadt Amsterdam könnte bald schon das weltweit erste Haus aus einem 3D-Drucker stehen. Ob der Bau des Unternehmens DUS Architects den Titel für sich einheimsen kann, bleibt allerdings abzuwarten, immerhin arbeiten aktuell noch zwei weitere Projekte an einem solchen Gebäude: Sowohl der niederländische Designer Janjaap Ruijssenaars mit seinem Haus in Form einer Möbiusschleife als auch die Londoner Firma Softkill Design mit ihrem organisch wirkenden "ProtoHouse" liegen gut im Rennen. Das Amsterdamer Haus entsteht aus Kunststoffelementen, die mit dem 3D-Drucker "KamerMaker" hergestellt und legoartig zusammengesetzt werden. Die Betreiber des Projektes gehen von einer Bauzeit von drei Jahren aus.

Foto: DUS Architects

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Die ältesten Masken der Welt

In der bislang größten derartigen Ausstellung weltweit sind seit vergangener Woche im Israel-Museum in Jerusalem die ältesten Masken der Menschheitsgeschichte zu bestaunen. Die insgesamt elf Steinmasken dürften über 9.000 Jahre alt sein und wurden in der Wüste nahe Jerusalem entdeckt. Sie entstanden zu einer Zeit, als die Zivilisation an einem Wendepunkt stand und die Menschen begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Viel ist nicht bekannt über die rituellen Hintergründe der Masken, Archäologen glauben allerdings, dass die Kunstwerke die Geister von Ahnen wiedergeben könnten.

Foto: APA/EPA/JIM HOLLANDER

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Jock Nummer sechs posthum in Churchills Diensten

Jock VI hat dieser Tage als sechste Katze mit rot geflecktem Fell in Folge ihren Dienst am Landsitz des einstigen britischen Premierministers Winston Churchill angetreten. Churchill hatte zu seinem 88. Geburtstag von seinem Privatsekretär John "Jock" Colville eine solche Katze geschenkt bekommen. Der nach dem Schenker benannte Stubentiger war dem britischen Premier äußerst zugetan und durfte sogar der einen oder anderen Kabinettsitzung beiwohnen. Vor seinem Tod verfügte Churchill, es soll in Zukunft für alle Zeiten eine Katze namens Jock auf dem Landsitz leben. Der National Trust, eine staatliche Denkmalschutz-Organisation, in deren Besitz sich das Anwesen befindet, fühlt sich dem Vermächtnis Churchills verpflichtet und sorgt weiterhin dafür, dass rot gefleckte Jocks den Landsitz bewohnen. Nummer sechs hier stammt übrigens aus einem Tierheim.

Foto: AP Photo/Iain Carter/National Trust/PA

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Kleiner Tyrannosaurus-Verwandter aus dem Norden

Der Top-Räuber der Kreidezeit Tyrannosaurus rex hatte einen kleinen Verwandten im hohen Norden: US-Wissenschafter entdeckten in Alaska das etwa 70 Millionen Jahre alte Fossil des Sauriers, der den Namen Nanuqsaurus hoglundi erhielt. Die Forscher um Anthony Fiorillo und Ronald Tykoski vom Perot Museum of Nature and Science in Dallas schätzen die Länge des Schädels auf gut 60 Zentimeter. Zum Vergleich: Der Schädel des T. rex dürfte dagegen etwa 1,5 Meter lang gewesen sein. Nanuqsaurus hat in der späten Kreidezeit am nördlichen Rand des damaligen Insel-Kontinents Laramidia gelebt - dort, wo heute Alaska liegt. Die Paläontologen vermuten, dass die geringe Körpergröße des Raubsauriers eine Anpassung an die kühleren klimatischen Bedingungen war.

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Foto: APA/ EPA/PEROT MUSEUM OF NATURE AND SCIENCE

Vulkane als eiszeitliche Rettungsinseln

Die Aufnahme oben könnte auch in unseren Breiten, etwa im alpinen Gebirge, entstanden sein - tatsächlich aber liegt das Fleckchen auf den Südlichen Sandwichinseln im subantarktischen Atlantik und wird von vulkanischer Aktivität eisfrei gehalten. Die wissenschaftliche Untersuchung derartiger Orte in der Antarktis hat australischen Forschern Hinweise darauf geliefert, wie zahlreiche Arten während vergangener Eiszeiten überlebt haben könnten: Die Analyse von zehn geothermisch aktiven Zonen entlang der Antarktis-Küste offenbarte den Biologen einen überraschend großen Artenreichtum.

Einige beobachtete Insektenarten dürften laut der im Fachmagazin "PNAS" erschienen Studie bereits Jahrmillionen dort existieren und damit auch einige Eiszeiten überstanden haben. Vermutlich haben sie in vulkanisch aktiven Bereichen überlebt und sich von dort aus wieder ausgebreitet. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass auch in anderen Regionen der Erde die Vulkane für eisfreie Oasen gesorgt haben, in die sich einige Tier- und Pflanzenarten zurück gezogen haben.

Foto: Pete Convey

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NHM zeigt die ältesten Fossilien vielzelligen Lebens

Glücklichen Umständen (die Sie hier nachlesen können) ist es zu verdanken, dass das Naturhistorische Museum (NHM) Wien weltweit erstmals die fossilen Überreste von "Gabonionta" zeigt. Bei den bis zu 17 Zentimeter großen Kreaturen handel es sich um die ältesten bekannten Zeugnisse komplexer, vielzelliger Lebewesen. 2008 entdeckte sie der marokkanisch-französische Geologe Abderrazak El Albani von der Universität Poitiers in dem westafrikanischen Land Gabun in 2,1 Milliarden Jahre altem schwarzen Tonschiefer. Vor diesem Sensationsfund ging die Wissenschaft davon aus, dass die Mikrobenwelt erst vor 580 Millionen Jahren durch die ersten mehrzelligen Lebewesen, die Ediacara-Fauna, abgelöst wurde.

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Foto: APA/NHM WIEN, ALICE SCHUMACHER

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China: Der Smog kehrt zurück

Der Winter neigt sich seinem Ende zu, doch die Smogbelastung in Chinas Metropolen wird nicht geringer, im Gegenteil: erneut hat Feinstaub die Luft in Peking dramatisch verschlechtert. Am vergangegen Dienstag kletterte der Index für die Schadstoffe laut Messungen der US-Botschaft zwischenzeitlich auf einen Wert von mehr als 350. Das entspricht mehr als dem 14-fachen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwertes. Zudem gab die Behörde für Umweltschutz bekannt, dass im vergangenen Jahr nur drei von 74 Großstädten in China den staatlichen Standard für gute Luft eingehalten hatten. Allerdings liegt selbst diese Behördenvorgabe mit einem Wert von 100 beim Vierfachen der WHO-Empfehlung.

Foto: REUTERS/Stringer

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Einzigartiges Manuskript aus dem 15. Jahrhundert

Eine äußerst seltene Tora-Ausgabe kommt Ende April in Paris unter den Hammer. Der Wert der im Jänner 1482 in Bologna gedruckten Inkunabel wird auf eine bis 1,5 Millionen Euro geschätzt, erklärte das Auktionshaus Christie's am Montag. Es handelt sich um das erste Exemplar, in der die fünf ersten Bücher der Bibel vereint seien. Das Werk befindet sich laut Christie's derzeit im Besitz eines europäischen Sammlers. Die bibliophile Kostbarkeit ist zuvor noch nie auf einer Versteigerung angeboten worden.

Foto: AP Phot/Sebastian Scheiner

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Zoowelt I

Normalerweise gelten Ratten ja eher als wenig beliebte Nager, jene im Wiener Tiergarten Schönbrunn am 21. Jänner zur Welt gekommenen Nördlichen Riesenborkenratten (Phloeomys pallidus), dürften dagegen - nicht zuletzt wegen ihrer Ähnlichkeit mit Pandabären - für Entzücken sorgen. Die Art bekommt immer nur ein Junges, und das höchstens zweimal im Jahr. Im Freiland baut das Muttertier ein Nest in einem hohlen Baumstamm. Im Tiergarten kam das Kleine in der Schlafkiste zur Welt. Nördliche Riesenborkenratten sind auf der philippinischen Insel Luzon und kleinen vorgelagerten Inseln zuhause. Mit bis zu 2,5 Kilogramm zählt sie zu den größten Vertretern der Familie der Langschwanzmäuse.

Foto: APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/MARKUS DOMANEGG

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Zoowelt II

Das Rennen um den süßesten Nachwuchs in Europa wird vermutlich trotzdem der Zoo von London für sich entscheiden. Im von der Zoologischen Gesellschaft von London betrieben Tiergarten hat kürzlich eine der weltweit seltensten Großkatzenarten für Junge gesorgt: Drei Sumatra-Tiger sind Anfang Februar auf die Welt gekommen, der Zoo hat das Trio mit noch unklarem Geschlecht nun (unter anderem mit einem Video) vorgestellt. Für den Londoner Zoo ist das vor allem auch deshalb eine besonders gute Nachricht, weil erst Ende Oktober ein damals zwei Wochen altes Jungtier in einem Wasserbecken in der Wurfbox ertrunken ist. In freier Wildbahn sind Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) akut vom Aussterben bedroht, Schätzungen zufolge existieren nur noch etwa 300 Exemplare. (red, derStandard.at, 16.03.2014)

Foto: APA/EPA/ZSL