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Grafik: APA

Wien - Die Arbeitslosigkeit ist im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent gestiegen. Ende Februar waren 356.745 Personen beim AMS als arbeitslos gemeldet, das sind 30.344 Personen mehr als im Vorjahr. Rechnet man Personen in Schulungen hinzu, lag die Zahl der Arbeitslosen bei 440.846, der Anstieg bei 9,1 Prozent. Der Trend ist stabil, auch im Jänner lag das Plus ohne Schulungen bei 9,3 Prozent.

In einer Aussendung betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) Signale der Entspannung. Seit Jahresbeginn seien über 5.000 mehr Arbeitssuchende vermittelt worden als noch im Vorjahr, gleichzeitig wurden um 3,6 Prozent mehr offene Stellen beim Arbeitsmarktservice gemeldet. Neben der Arbeitslosigkeit steigt auch die Beschäftigung weiter. Mit 3.437.000 unselbstständig Beschäftigten beträgt der Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert rund 22.000 bzw. 0,6 Prozent.

Vor allem Dienstleistungsbranchen wie der Einzelhandel, das Unterrichtswesen, der Tourismus, die Gebäudebetreuung und das Gesundheits- und Sozialwesen sorgten für steigende Nachfrage nach Arbeitsplätzen, teilte das Sozialministerium mit.

Situation unter Männern verbessert

Im Bau ist die Arbeitslosigkeit wegen des milden Wetters um 2,1 Prozent zurückgegangen. Damit ist der Bau die einzige Branche, in der die Arbeitslosigkeit nicht gestiegen ist. Um 16,1 Prozent mehr Arbeitslose gab es im Gesundheits- und Sozialwesen (7.733 Personen) sowie um 14,1 Prozent im Tourismus (35.860). Im Handel stieg die Zahl der Arbeitslosen um 13,2 Prozent auf 48.373, in der Leiharbeitsbranche waren um 9,6 Prozent mehr arbeitslos, in der Warenherstellung um 9,1 Prozent mehr.

Bei den über 50-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit um 20,3 Prozent angewachsen. Die Arbeitslosigkeit unter Männern ist deutlich unter Schnitt gestiegen, nämlich um sieben Prozent. Der Anstieg bei den Frauen lag bei 13,5 Prozent.

Die stärksten Zuwächse unter den Arbeitslosen gab es bei den Langzeitarbeitslosen. Hier kam es im Februar zu einem Anstieg um 43,3 Prozent auf 8.773 Personen. Die Arbeitslosigkeit von Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen nahm um 30,7 Prozent auf 58.091 Personen zu. Dagegen ging die Zahl der Arbeitslosen mit Einstellungszusage um 8,5 Prozent auf 88.997 Personen zurück.

Kleinerer Anstieg unter Jüngeren

Für Jüngere entspannt sich die Lage hingegen, die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen ist lediglich um 3,9 Prozent gestiegen. Unter 15- bis 19-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit sogar um 2,7 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig ist aber trotzdem die Zahl der Lehrstellensuchenden weiter gestiegen, die Zahl der offenen Lehrstellen hingegen um 12,2 Prozent zurückgegangen.

Insgesamt lag die Arbeitslosenquote Ende Februar nach nationaler Definition bei 9,4 Prozent. Im europäischen Vergleich lag Österreich nach Eurostat-Definition mit 4,9 Prozent (letztverfügbare Daten von Jänner) knapp vor Deutschland an erster Stelle. (red/APA, derStandard.at, 3.3.2014)