Der US-Konzern Apple legt im Kampf gegen Streamingdienste wie Spotify und Co offenbar härtere Bandagen an. Exklusive Veröffentlichungen auf der eigenen Plattform iTunes sollen künftig anscheinend die Konkurrrenz ausbremsen, berichtet Billboard.
Laut Brancheninsidern übt Apples Musikchef, Robert Kondrk, diesbezüglich Druck auf große Labels aus. Er möchte offenbar künftig große Veröffentlichungen haben, die digital ausschließlich oder wenigstens für eine bestimmte Zeit exkusiv auf iTunes erscheinen.
Exklusiv-Release von "Beyonce" erfolgreich
Angespornt wird Apple anscheinend vom Erfolg von Beyonces Album "Beyonce". Dieses wurde von der Künstlerin im Dezember herausgebracht und war eine Woche lang nur in kompletter Fassung und ausschließlich über iTunes zu haben, selbst auf YouTube gab es nur 30-Sekunden-Ausschnitte aus den zugehörigen Videos. In dieser Zeit konnte sich "Beyonce" rund eine Million mal verkaufen.
Erst danach konnten Käufer auch einzelne Songs erwerben und das Werk landete auch bei anderen Anbietern. Auf Spotify gibt es bis dato nur zwei der 14 Lieder anzuhören.
Downloadverkäufe brechen ein
Apples Strategie soll wahrscheinlich auch dazu dienen, ein Mittel gegen den Rückgang bei bezahlten Downloads zu finden. Laut Nielsen Soundscan wurden vergangenes Jahr 1,26 Milliarden Werke digital verkauft – und damit 5,7 Prozent weniger als noch 2012 (1,34 Milliarden).
Mit iTunes betreibt Apple den weltweit größten digitalen Musikladen, der zuletzt um einen Radiodienst ergänzt wurde. Ein Ondemand-Streamingangebot á la Spotify bietet man allerdings nicht. Für den Konzern spielt die eigene Contentplattform eine gewichtige Rolle, zumal mobile Endgeräte aus eigenem Hause eng an diese gebunden sind.
Kritik an Streamingdiensten
Apple will dem Bericht nach nicht unbedingt vollständige Exklusivität für neue Veröffentlichungen, wohl aber einen Ausschluss von Streamingdiensten. Dabei scheint man die Annahme zu vertreten, dass Streamingangebote, aber auch Dienste wie YouTube, sich negativ auf die Verkaufszahlen auswirken. Auch die Musikindustrie hat sich schon mehrfach kritisch in dieser Hinsicht geäußert. (red, derStandard.at, 03.03.2014)