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Mitarbeiter des Kenya Wildlife Service (KWS) versehen ein betäubtes Nashorn mit einem Mikrochip. Die Maßnahme soll die Wildhüter im Kampf gegen Wilderer unterstützen.

Foto: REUTERS/Thomas Mukoya

Nairobi - Für die Rettung der von Wilderern bedrohten Nashorn-Population in Kenia greifen Tierschützer nun zu aufwendigeren Methoden: In Zukunft soll nach Möglichkeit jedes einzelne Nashorn mit einem Mikrochip versehen werden. Die Aktion wird von Mitarbeitern des Kenya Wildlife Service (KWS) mithilfe des World Wide Fund for Nature (WWF) durchgeführt, insgesamt mehr als 1.000 Tiere sollen so registriert werden.

Im Masai Mara Naturschutzgebiet und dem Lake Nakuru Nationalpark wurden bereits die ersten Nashörner gechipt. Kenia gehört damit zu den Pionieren im Einsatz von modernsten Technologien. Sollte ein Tier getötet werden, ließe sich die Spur des Horns über den Mikrochip verfolgen und die Täter könnten einfacher überführt werden.

Ohrmarke, Chip im Horn und DNA-Registrierung

Für das vom Kenya Wildlife Service mit Unterstützung des WWF und dem Narok Gemeindebezirk gestartete Projekt wurden bislang unmarkierte Tiere ausgewählt, denen einerseits die üblichen Ohrmarken angebracht wurden, die nun aber zugleich mit den Mikrochips ausgestattet wurden. Die Tiere werden dafür von einem Tierarzt narkotisiert. Der danach folgende Eingriff dauert ungefähr zehn Minuten. Dabei wird ein Loch in das Horn der Tiere gebohrt, der Chip eingesetzt und zugeklebt.

Im Laufe der Zeit wächst das Horn über das Loch und verschließt es so. Zugleich wird den Tieren eine DNA-Probe entnommen, um die Nashorn DNA-Datenbank von Kenia zu vervollständigen. Durch die Kombination der Maßnahmen wird eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit der Tiere und ihrer Hörner in Kenia ermöglicht, die im Falle von Wilderei wichtiges Beweismaterial liefert und so eine deutlich effektivere Strafverfolgung ermöglicht.


Video: Die Aufnahme demonstriert die Prozedur, bei der der Chip im Horn des Dickhäuters implantiert wird. (Quelle: Youtube/WWF)

"Die stark gestiegenen Preise für Horn und Elfenbein haben eine Wilderei-Krise auf Elefanten und Nashörner in Afrikas Savannen ausgelöst", sagte Volker Homes, Leiter für Artenschutz des WWF. "Vor allem in Vietnam gilt das Horn einerseits als vermeintliches Allheilmittel, wird aber zunehmend auch als Genusselixier konsumiert, das einem Kater nach zu viel Alkoholkonsum vorbeugen soll. Aufgrund der hohen Preise wird es inzwischen auch als Statussymbol und Wertanlage gesehen." 

Tag des Artenschutzes

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 3. März als Tag des Artenschutzes ausgerufen, um auf die Bedeutung von Wildtieren für den Menschen und ihren Wert für nachhaltige Entwicklung hinzuweisen. Das Datum erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) am 3. März 1973. Ziel des Abkommens ist es, den illegalen Handel mit Wildtieren zu unterbinden und sicherzustellen, dass der Fortbestand von Wildarten nicht durch legalen Handel bedroht wird. (APA/red, derStandard.at, 03.03.2014)