Ein kleiner Coup könnte für einen Twitter-User, der laut Profilangabe Roshan Jamkatel heißt, gröbere Konsequenzen haben. Denn ein von ihm erstelltes Video mit einer umfassenden Vorstellung des wahrscheinlichen HTC One-Nachfolgers ist auf YouTube gelandet – sehr zum Missfallen des Herstellers.
In zwölf Minuten werden dort das Telefon und allerlei Funktionen vorgestellt, darunter etwa die aufgefrischte Oberfläche des "Blinkfeed". Obwohl der ursprüngliche Clip schnell offline genommen wurde, ist das Videoreview dank Reposts nach wie vor leicht zu finden und abzurufen.
HTC verärgert
Wie Phone Arena berichtet, hat sich kurz nach der Veröffentlichung HTCs Kommunikationschef Jeff Gordon per Twitter bei Jamkatel gemeldet und mit den Worten "Das wird keine gute Woche für dich werden" gewarnt.
Daraufhin schrieb Jamkatel, dass es sich um ein Fake-Telefon handeln würde, stieß bei Gordon damit aber auf taube Ohren. "Wir werden dich kontaktieren", meinte dieser. Was genau HTC vorhat, ist nicht bekannt. Nach eigenen Angaben verfügt HTC jedenfalls über die IMEI-Nummer des Geräts.
Die Reaktion bestärkt jedenfalls den Eindruck, dass es sich bei dem im Video gezeigten Gerät tatsächlich um das "all new HTC One" handelt. Jamkatel selbst beteuert mittlerweile, dass er das Video nicht selbst online gestellt hätte.
Apple vs. Gizmodo
Bei derart ausführlichen Leaks verstehen Hersteller selten Spaß. Der bekannteste Fall ist hier wohl jener von Apple und Gizmodo. Das Gawker-Blog hatte einer Person Mitte April 2010 einen iPhone 4-Prototypen um 5.000 Dollar abgekauft und über diesen ausführlich geschrieben. Das Gerät war vom Finder in einer Bar am Boden liegend entdeckt worden.
Obwohl das Gerät von Gizmodo letztlich an Apple retourniert wurde, kam es am 26. April zu einer Hausdurchsuchung beim Gizmodo-Redakteur John Chen, in deren Rahmen zahlreiche Computer, Festplatten und andere Geräte beschlagnahmt wurden. Gizmodo wurde von Apple in Folge für alle Präsentationen des Unternehmens gesperrt. (red, derStandard.at, 03.03.2014)