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2020 soll jeder Österreicher mit wenigstens 100 Megabit pro Sekunde im Web surfen können.

Österreichs Politik ruft einmal mehr den Breitbandausbau aus. Im Rahmen der "Digitalen Offensive" will das Infrastrukturministerium ehrgeizige Ziele realisieren. Bis 2020, so heißt es aus dem BMVIT, sollen alle Haushalte mit zumindest 100 Megabit pro Sekunde im Web surfen.

Bis dahin hat man aber noch viel Arbeit vor sich, das zeigt auch der kürzlich online gegangene Breitbandatlas.

Atlas zeigt Lücken

Das Tool zeigt, wo in Österreich welche Bandbreiten via Kabel und per Mobilfunk realisiert werden können und welche Anbieter in der jeweiligen Gegend zur Verfügung stehen. Gegliedert ist die Einteilung in die Kategorien "bis 2", "bis 10", bis 30", "bis 100" und "mehr als 100 mbit/s". Die Einstufung basiert auf freiwilligen Angaben der Provider und ist als theoretischer Wert zu verstehen. Nicht berücksichtigt sind Faktoren wie etwa die Beschaffenheit der an den einzelnen Adressen verlegten Leitungen.

Deutlich wird hier trotzdem der digitale Graben zwischen Stadt und Land. Während für alle Landeshauptstädte fast flächendeckend eine Verfügbarkeit von "bis zu 100 Mbit/s) angegeben wird, ist bei kabelgebundener Versorgung in vielen kleinen Gemeinden bei maximal zehn Megabit Schluss.

Breitbandbüro und mehr Förderungen

Gemeinden sollen bei eigenen Projekten Beistand vom Breitbandbüro erhalten. Dieses liefert auf seiner Website Planungsleitfäden und technische Anleitung, die bei der effizienten Realisierung der Infrastruktur helfen sollen.

Dazu soll auch mehr Geld in die Erweiterung und Erneuerung der Infrastruktur fließen. Zusätzlich sollen auch weitere Fördermittel in den Bereich der Technologie-Forschung gesteckt werden, wo aktuell noch 80 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stehen. Zusätzlich soll nun auch ein Teil der Einnahmen aus der letzten Versteigerung der LTE-Frequenzen herangezogen werden.

Schon 2011 angekündigt

Das Projekt des BMVIT ist ansich nicht neu. Schon 2011 hatte Bures gemeinsam mit A1 angekündigt, die verfügbaren Bandbreiten für alle Haushalte bis 2020 deutlich steigern zu wollen, damals jedoch noch ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die Basis dafür sollen der Ausbau von LTE sowie der Glasfaserinfrastruktur bieten.

In der Versorgung mit Basisbreitband liegt Österreich über dem EU-Schnitt. Bei Hochleistungsverbindungen hinkt man mit einer Penetration von 1,6 Prozent europäischen Spitzenreitern wie Schweden (35,9 Prozent) oder der Slowakei (31 Prozent) hinterher. (red, derStandard.at, 03.03.2014)