Wien - Handeln statt reden: Unter dieser Devise wollen führende Unternehmen das seit Langem virulente Problem des Techniker- und Technikerinnenmangels in Österreich angehen. Während in Korea 80 Prozent der Jugendlichen ein Technikstudium beginnen wollen, sind es hierzulande nur 15 Prozent. Trotz Ansagen der Politik ist es noch immer nicht gelungen, für ein weniger technikfeindliches Klima zu sorgen.

Zur OMV, die im Herbst 2012 die Aktion "Österreich sucht die Technik-Queens" gestartet hat, ist nun auch Siemens dazugestoßen. Für die Initiatoren ist das aber erst der Beginn. "Wir haben erst dann reüssiert, wenn 100 Unternehmen sagen, bei uns bekommt ihr Unterstützung", sagte OMV-Chef Gerhard Roiss am Montag bei der Präsentation der neuen Aktion.

Die Unterstützung von OMV und Siemens besteht in berufspraktischer Erfahrung, die man interessierten Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren angedeihen lassen will. In einem ersten Durchgang haben sich gut 1000 Schülerinnen an einem Online-Wettbewerb beteiligt, in dem es knifflige Technikfragen zu beantworten galt. Aus dem Kreis der 50 Besten hat eine Jury 25 Technik-Queens ausgewählt. Sie bekommen einen Bildungsscheck (2500 Euro) und sind berechtigt, an einem Mentoring-Programm teilzunehmen.

"Wir brauchen in den nächsten drei Jahren weltweit 1600 Techniker", sagte Roiss. 500 habe man bereits gefunden, 200 davon in Österreich. Der Frauenanteil bei den Neuanstellungen liege bei 25 Prozent. Zum Vergleich: Im Technikbereich beträgt der Frauenanteil bei der OMV derzeit 15 Prozent, bei Siemens in Österreich sind es 18 Prozent, in der Region Zentral- und Osteuropa 22 Prozent. (stro, DER STANDARD, 4.3.2014)