Es kriselt in den roten Reihen des schwarzen Westens. Bei Wahlen hagelt es seit langem Verluste, eine Erholung scheint derzeit nicht in Sicht, sogar landesparteiintern ist man sich häufig uneins - und Profil zu zeigen ist dadurch kaum möglich. Der schwarze Peter wird nun gern der Parteimutter zugeschoben, die mit ihren Leistungen auf Bundesebene die Bevölkerung verschrecke und dadurch auch das sozialdemokratische Landesimage schwäche.

Doch will die SPÖ im Westen aus ihrem Tief, muss sie im eigenen Bereich beginnen. Die Landesparteien sollten sich jede für sich schleunigst sammeln und dann ihre Ideen und Kräfte bündeln. In Tirol könnten dafür derzeit die ersten Meter geebnet werden. Landesparteichef Gerhard Reheis wird nicht mehr kandidieren und lässt damit eine Erneuerung der Parteispitze zu. Zuvor hatte er eine Reformgruppe ins Leben gerufen. Der Auftrag: strukturelle und inhaltliche Neupositionierung. Nächste Woche will man mit den Ergebnissen in die Bezirke ausschwärmen.

Ein zweiter Ansatz wäre, sich ein Beispiel an den immer mächtigeren schwarzen Westkräften zu nehmen und mit strukturierter Zusammenarbeit zu beginnen - eine kleine rote Westachse formieren. Koordiniert vorgetragene Kritik an der Bundespartei verhallt nicht so leicht. In Tirol, heißt es, habe man darüber schon nachgedacht, länderübergreifende Gespräche gebe es aber noch nicht. Zuvor gilt es wohl, überall noch einige Meter an Landesboden zu beackern. (Katharina Mittelstaedt, DER STANDARD, 4.3.2014)