Kairo - Raubgräber haben am Westufer des Nils bei Assuan vier gut erhaltene Felsengräber aus der 18. Dynastie entdeckt. "Dieser Fund ist sensationell", erklärte Cornelius von Pilgrim, der Direktor des Schweizerischen Instituts für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde, am Montag. Denn aus dieser Epoche seien bisher keine Gräber in Assuan gefunden worden.

Grabanlagen mit Baggern freigelegt

In einem der vier Gräber sei eine Person namens User beigesetzt worden. Dieser sei unter Pharao Amenophis III. (ca. 1379 -1340 vor unserer Zeitrechung) Gouverneur der Nil-Insel Elephantine gewesen. Ein weiteres Grab gehörte einem Aufseher über die Priesterschaft mit dem Namen Ba-Nefer. Beide Grabanlagen enthielten hervorragend erhaltene Wandmalereien und Reliefs, die die Beigesetzten in unterschiedlichen Szenen darstellen (Bilder gibt es hier). Bedauerlich sei, dass die Gräber von den Bewohnern eines nahe gelegenen Dorfes mit Baggern freigelegt worden seien, sagte der Archäologe. Dabei seien Vorbauten zerstört worden.

Die Raubgräber hatten die Felsengräber im vergangenen Mai entdeckt und dann mit Waffengewalt verteidigt. Die ägyptische Altertümerverwaltung hatte das Gelände erst in der vergangenen Woche mit Gewalt und Verhandlungen "zurückerobert". Seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak 2011 hat die Zahl der Raubgrabungen in Ägypten dramatisch zugenommen. (APA/red, derStandard.at, 04.03.2014)