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"Tetris"-Spielen lenkt ab. Tatsächlich.

Foto: AP

Das nächste Mal, wenn Sie nächtens der Heißhunger überkommt, Sie an der Bushaltestelle nach der obligatorischen Zigarette greifen wollen oder es Ihnen beim Gedanken an den Flachmann in der Brusttasche in den Fingern juckt, ziehen Sie lieber eine Partie "Tetris" in Erwägung. Denn wie Psychologen der Universität Plymouth herausgefunden haben, kann eine Runde Videospielen genannte Verlangen nicht nur in deren Intensität sondern auch in deren Frequenz einschränken.

Experiment

Um dies im Rahmen einer Studie zu beweisen, arrangierten die Wissenschaftler Jessica Skorka-Brown, Jackie Andrade und Jon May zwei Testgruppen. Die eine Gruppe durfte drei Minuten lang "Tetris" spielen, während die Teilnehmer der anderen Gruppe vor einen Ladebildschirm gesetzt wurden und man ihnen sagte, dass das Spiel gleich beginnen würde. Dazu kam es jedoch nicht. In nachträglichen Befragungen stellte sich heraus, dass die Bedürfnisse der Probanden der ersten Gruppe im Vergleich zu den Probanden der "Warte"-Gruppe um bis zu 24 Prozent reduziert wurden.

Gehirnaktivierung

Die Erkenntnisse der Studie stützen den Forschern nach die Elaborated Intrusion Theory, wonach unser Verlangen von visuellen Bildern erzeugt wird, die oft in unserem Gehirn auftauchen. "Die Ergebnisse zeigen, dass eine visuellräumliche Hirnaktivität die natürlich aufkommenden Verlangen reduziert und, dass 'Tetris' ein nützliches Werkzeug sein könnte, um derartige Verlangen zu meistern", so die Psychologen. Wie das mit anderen Videospielen aussieht, muss wohl noch untersucht werden. (zw, derStandard.at, 4.3.2014)