Wien - Der Wissenschaftsfonds FWF hat beschlossen, 2014 keine Einreichungen für Spezialforschungsbereiche und Doktoratskollegs entgegenzunehmen. Im FWF bezeichnete man dies am Dienstag als "Vorsichtsmaßnahme", die den finanziellen Rahmenbedingungen geschuldet sei. Weil das Budget des FWF ab 2016 unklar ist, will der Fonds keine neuen Verpflichtungen für langfristige Programme eingehen.

In den vergangenen Monaten hat man seitens des FWF immer wieder betont, mit der budgetären Situation im laufenden Jahr und 2015 zurechtzukommen. Die Aussichten ab 2016 seien aber völlig unklar. Weil Programme wie Doktoratskollegs (DK) oder Spezialforschungsbereiche (SFB) Laufzeiten bis zu zwölf Jahren haben, braucht der FWF aber entsprechende Budgetsicherheit bei der Neugenehmigung solcher Projekte.

Bei DK handelt es sich um Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs. Derzeit gibt es 39 davon, sie können bis zu zwölf Jahre laufen. SFB sind bis zu acht Jahre laufende Forschungsverbünde, die Schwerpunktbildungen an Universitäten vorantreiben sollen, derzeit gibt es 22.

"Der Wissenschaftsfonds ist sich der Bedeutung beider Programmlinien für Profilbildung und Schwerpunktsetzung an Österreichs Forschungsstätten bewusst und verbindet diesen Schritt mit der Hoffnung, eine finanzielle Perspektive und Sicherheit zu erhalten, um weiterhin die Bildung und Finanzierung von SFB und DK unterstützen zu können", heißt es in einem Mail des FWF-Präsidiums an die heimischen Wissenschafter. Laut dem Sprecher des FWF erfolgte die Aussetzung der Neueinreichungen in Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium.

Bereits eingereichte Konzepte für neue SFB und DK werden in der Kuratoriumssitzung des FWF im März behandelt und können auch genehmigt werden. Auch die Einzelprojekte sind von der Maßnahme nicht betroffen, betont man seitens des FWF. (APA, 04.03.2014)