"Odessa liegt nur 500 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, und das spürt man."

Foto: berger privat

Odessa - Markus Berger hat sein Gastspiel in der Ukraine vorzeitig beendet. "Ich habe aufgrund der politischen Lage meinen Vertrag aufgelöst", erklärte der Salzburger, der seit Anfang 2012 für Tschernomorez Odessa spielte, am Dienstag.

"Die Situation war für mich und meine Familie unerträglich. Die Lage ist extrem angespannt, man kann sich das gar nicht vorstellen", berichtete Berger, der sich mit seiner Frau Giselen und seinem einjährigen Sohn Gabriel auf die Heimreise nach Österreich machte.

Legionäre auf der Flucht

Neben Berger haben vier weitere Legionäre ihre Arbeit in Odessa vorzeitig beendet und die Heimreise angetreten. "Der Club hat uns angeboten, mit unseren Familien heimwärts zu ziehen. Hier kann es jede Stunde, jeden Tag passieren", sagte der 29-jährige Innenverteidiger, dessen Vertrag noch bis Jahresende gelaufen wäre.

Über die letzten Tage in Odessa meinte Berger: "Odessa liegt nur 500 Kilometer von der Halbinsel Krim entfernt, und das spürt man. Wir haben ständig in den Nachrichten verfolgt, was es Neues gibt. Wird schon geschossen oder auch nicht, die Leute haben immer etwas anderes vermeldet. Die Situation war so schwierig, dass es Zeit wurde, meine Frau und mein Kind aus der Ukraine rauszubringen."

In den nächsten Tagen will Berger mit seiner Familie "runterkommen", dann ist er für neue fußballerische Abenteuer bereit. "Das Thema Ukraine ist erledigt, ich bin frei für neue Aufgaben", erklärte Berger. (APA, 4.3.2014)