Wien - Kaum hat er eine Prüfung beendet, folgt die nächste. Seit rund drei Wochen ist der Rechnungshof erneut in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) unterwegs. Nach den Dienstrechten nehmen die Prüfer nun die Gebarung einzelner Bereiche wie Treasury oder Währungsreservenmanagement in Augenschein - und die Sozialleistungen.

Insgesamt beträgt das OeNB-Budget für Sozialleistungen rund drei Mio. Euro - eine Million davon fließt in den Betriebsratsfonds und untersteht der Ägide der Belegschaftsvertreter. Im Betriebsratsfonds (in ihn zahlt nur die OeNB ein, und nicht, wie üblich, auch die Belegschaft) ist der Sozialfonds am höchsten dotiert. Aus ihm werden etwa Heilbehelfe wie Brillen oder Zahnspangen bezuschusst. Zuschüsse gibt es zudem für Pendler, zu den Kindergartenkosten, zu Urlauben und diversen Kulturevents. Auch Betriebsratsfest und OeNB-Ball werden aus dem Fonds finanziert.

Personal fürs Soziale

Aus den restlichen zwei Millionen Euro werden die OeNB-Messe (also die Kantine), die Bankordination, der Erholungs- und Sportverein in Wien-Floridsdorf und die beiden Sparvereine (einer rot, einer schwarz) mitfinanziert. Die Notenbank stellt das Personal zur Verfügung: Für den Sportverein sind zwei in der OeNB angestellte Geschäftsführer und eine Sekretärin tätig, für die Ordi gibt es eine Sekretärin und Masseure.

OeNB-Sprecher Christian Gutlederer bestätigt, dass der Rechnungshof im Haus ist. Allein wegen der Komplexität der geprüften Abteilungen rechne man damit, dass die Prüfung "länger dauern wird". Der Zentralbetriebsrat nimmt laut einem internen Schreiben an, dass die Prüfer bei den Sozialleistungen "möglicherweise den einen oder anderen Kritikpunkt finden" werden. Er ist aber zuversichtlich, dass "unsere Sozialleistungen insgesamt vom Direktorium als adäquat und vertretbar erachtet werden". (Renate Graber, DER STANDARD, 5.3.2014)