Montreal/Kabul - Kanadas Behörden haben sich bis auf die Knochen blamiert: Der Mutter eines jungen Soldaten, der sich nach seiner Rückkehr vom Afghanistan-Einsatz vor drei Jahren das Leben nahm, schickten sie jetzt als "Auszahlung" einen Scheck über einen Cent.

Verteidigungsminister Rob Nicholson entschuldigte sich am Dienstag und sprach von einem "groben bürokratischen Fehler", der zu der "absolut lächerlichen" Entscheidung geführt habe, der Familie von Justin Stark diesen Scheck zu schicken. "Ich werde sofort Schritte einleiten, um sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt", sagte Nicholson. Stark hatte sich 2011 im Alter von 22 Jahren das Leben genommen, nachdem er sieben Monate in Afghanistan im Einsatz gewesen war.

Kritik von Opposition

Besonders scharfe Kritik am Versagen der Behörden kam von der Opposition. "Nach all dem, was die Mutter durchgemacht hat, ist das unentschuldbar", sagte der oppositionelle Abgeordnete Wayne Marston. Die Regierung von Premierminister Stephen Harper sieht sich ohnehin seit einigen Monaten verstärkt Vorwürfen ausgesetzt, für die Betreuung kanadischer Soldaten und ihrer Familien werde viel zu wenig getan. (APA, 5.3.2014)