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Gulnora Karimova bei den Unabhängigkeitsfeiern in Taschkent.

Foto: Reuters/Zhumatov

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Karimova 2011 bei den Filmfestspielen von Cannes.

Foto: AP/Sayles

Die Tochter des usbekischen Präsidenten Islom Karimov wird beschuldigt, Kunstschätze aus dem Kunstmuseum des Landes entwendet zu haben, um ihr Anwesen in der Schweiz damit zu dekorieren, berichtet der britische Telegraph. Hinweise darauf lieferte Sefer Bekjan, ein usbekischer Dissident, der sich laut eigenen Angaben mit dem Schlüssel der Haushälterin Zugang zu Gulnora Karimovas Villa verschaffte. Er fotografierte mehrere Kunstgemälde und Kunstgegenstände, teilweise mit sich selbst im Bild. Danach publizierte er sie auf seinem Blog

Eines davon zeigt ein Stilleben von Lev Reznikov, einem Maler der 2003 verstarb. Dessen Sohn beteuert nun, dass das Bild 1990 an das usbekische Kunstmuseum verkauft wurde. "Das Museum sollte Antwort darauf geben, wieso das Bild in Genf gelandet ist. Wenn sie es nicht mehr brauchen und hergeben wollen, bin ich die erste Person die es haben will", so Igor Reznikov gegenüber dem Telegraph. Ein Restaurator des Museums konnte zwar nicht mit Sicherheit sagen, dass sich das Gemälde noch im Haus befindet, er ging jedoch davon aus, dass es sich um eine Kopie handeln müsse.

Karimovas Freunde verhaftet

Gulnora Karimova machte sich unter anderem als Designerin, Diplomatin, Popsängerin und Unternehmerin einen Namen. Einst war sie sehr angesehen in Usbekistan und wurde auch als Nachfolgerin ihres 75-jährigen Vaters gehandelt. Allerdings scheint das eine Fehde in der Familie ausgelöst zu haben. Karimova bezichtigte in jüngster Vergangenheit unbekannte Feinde, sie mit Quecksilber vergiften zu wollen, verurteilte die Sicherheitskräfte ihres Vaters in einem Interview mit dem Guardian und beschuldigte ihre Mutter und Schwester, Teil einer Verschwörung gegen sie zu sein.

Mitte Februar dieses Jahres wurde auch schon Karimovas Wohnung in usbekischen Taschkent durchsucht. Einige ihrer engsten Freunde wurden danach unter anderem wegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung verhaftet. Seither soll Karimova und eine ihrer Töchter in Usbekistan unter Hausarrest stehen. Über ihren genauen Aufenthaltsort ist nichts bekannt. Auch auf Twitter meldete sich Karimova seit dem 16. Februar nicht mehr zu Wort.

Gegen Karimova selbst wurde 2011 in Schweden und der Schweiz schon wegen eines Geldwäschverdachts ermittelt. (tee, derStandard.at, 5.3.2014)