Unbekannte tauschten auf Russia Today das Wort "Russland" mit "Nazi" aus.

Foto: Graham Cluley

Der sich zuspitzende Konflikt um die Krim weitet sich zunehmend auch in die Sphäre des Internets aus. Sowohl von pro-russischer als auch pro-westlicher Seite erfolgen immer mehr Angriffe.

Das erklärt Matthew Prince, Chef des Content Delivery Netzwerks Cloudflare. Das Unternehmen bietet Webseitenbetreibern Lösungen zur Abfederung großer Trafficlasten und bietet auch Analysen in diesem Bereich.

DDoS-Angriffe

Großteils handelt es sich dabei um übliche DDoS-Angriffe. Bei diesen versuchen Angreifer über möglichst viele Stellen durch die massenhafte Übermittlung von Datenpaketen Last in einem Ausmaß zu erzeugen, das die jeweiligen Server in die Knie zwingt und die jeweilige Seite damit faktisch unerreichbar macht, zitiert ihn die New York Times.

Die Angriffe würden dem Dauerbeschuss ähneln, welchem sich tschetschenische Nachrichtenseiten schon lange ausgesetzt sehen. Wer dafür verantwortlich ist, sei allerdings unklar. Das Level der Cyberangriffe auf Estland 2007 oder Georgien 2008 sei allerdings noch nicht erreicht.

Russia Today-Hack: Aus "Russland" wird "Nazi"

Neben den DDoS-Attacken gibt es aber auch ausgeklügeltere Einbrüche. So ist es laut Sicherheitsexperte Graham Cluley Hackern gelungen sein, sich Zugriff auf die Webseite der Nachrichtenwebsite Russia Today zu verschaffen. Dort wurde laut dem Bericht das Wort "Russland" in Überschriften und Artikeltexten durch "Nazi" ersetzt.

Angespannte Lage

Die Lage auf der Krim ist derweil unklar. Von beiden Seiten gibt es regelmäßig widersprüchliche Berichte über militärische Bewegungen. Zuletzt versprach die russische Zustimmung zur Einrichtung einer Kontaktgruppe leichte Entspannung. (red, derStandard.at, 05.03.2014)