Brüssel - Die beiden führenden europäischen Strombörsen müssen EU-Kartellstrafen von zusammen knapp sechs Millionen Euro zahlen. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Grund seien Absprachen beim kurzfristigen Handel und eine Aufteilung des Marktes im europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben den 28 EU-Ländern auch Norwegen, Island und Liechtenstein gehören.

Die Epex Spot in Paris, eine Tochter der Leipziger Strombörse EEX, muss 3,65 Millionen Euro zahlen. Auf die norwegische Nord Pool Spot entfällt eine Strafe von 2,33 Millionen Euro.

Die unerlaubte Zusammenarbeit erstreckte sich über mindestens sieben Monate in den Jahren 2011 und 2012. An Strombörsen kaufen und verkaufen Unternehmen Energie. Da die beiden Börsen ihr Verhalten eingestanden haben und einem Vergleich zustimmten, verminderte die EU-Kommission die Strafen um zehn Prozent. "Ohne Strombörsen könnten die Elektrizitätsmärkte nicht effizient funktionieren", sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Im Jahr 2013 sei Strom im Wert von mehr als 40 Milliarden Euro in der gesamten EU kurzfristig gehandelt worden.

In einem anderen Fall müssen die rumänische Strombörse Opcom und ihre Muttergesellschaft Transelectrica 1,03 Millionen Euro Strafe zahlen, weil sie ausländischen Händlern den Marktzugang erschwert haben. (APA, 5.3.2014)