Wien - Die Klärung der Mitverantwortung für die Lage der Wiener Burg soll den Rechnungshof beschäftigen. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) hat den RH um Überprüfung der Geschäftsgebarung des Burgtheaters und der "damit verbundenen Aufgaben der Kontrolle durch die Bundestheater-Holding" von 2008/09 bis 2012/13 ersucht. Nicht weniger als neun Fragen sollen beantwortet werden. Ostermayer möchte u. a. wissen, ob "die Bilanzerstellung, die Darstellung der Liquidität" sowie die Wahrnehmung der Betriebsführung den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Geschäftsgebarung entsprochen haben, "ob Mittelentnahmen und Einzahlungen (...) nachvollziehbar seien, die anhand von Belegen dargestellte Lage" den erbrachten Leistungen entspreche und "diese aufgrund von 'nachvollziehbaren Vertragsgrundlagen' erfolgten."

Untersucht soll ferner werden, ob Personalpolitik und Struktur des Burgtheaters "den Anforderungen einer gemäß den gesetzlichen Prinzipien der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Rechtmäßigkeit agierenden (...) Institution" entsprächen. "Ist der Burgtheater GmbH durch eine etwaige der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Rechtmäßigkeit zuwiderlaufende Geschäftsgebarung und/oder etwaige mangelnde Wahrnehmung der Kontrolle (...) Schaden entstanden?"

Im Interview mit dem Falter meldete sich Frank Baumbauer, erfolgreicher Exintendant u. a. der Münchner Kammerspiele, kritisch zu Wort. Wenn sich Burgdirektor Hartmann darauf berufe, seine Aufgabe als Intendant bestehe darin, einen Spielplan zu erstellen, mache er es sich "ein bisschen einfach". (poh, DER STANDARD, 6.3.2014)