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Foto: REUTERS/Ralph Orlowski

Frankfurt - Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag über den künftigen Kurs in der Geldpolitik beraten. Wie erwartet, hat die EZB den Leitzins nicht angegriffen und belässt ihn bei historisch tiefen 0,25 Prozent.

Die EZB rechnet bis 2016 mit einer niedrigen Inflation in der Euro-Zone. Die Prognose für die durchschnittliche Teuerungsrate in diesem Jahr wird von 1,1 auf 1,0 Prozent gesenkt, wie die Währungshüter am Donnerstag in ihren vierteljährlichen Projektionen mitteilten. 2015 werden wie bislang 1,3 Prozent erwartet. Für 2016 wagte die EZB erstmals einen Ausblick: Die Inflationsrate soll dann bei 1,5 Prozent liegen. Die Währungsunion stecke in einer "langanhaltenden Phase niedriger Teuerung", sagte EZB-Präsident Mario Draghi.

Die Zentralbank spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Da in einigen Ländern wie Spanien die Preise zuletzt sogar gefallen sind, geht die Angst vor einer Deflation um. Um einen solchen Preisverfall auf breiter Front zu verhindern, hatte die EZB ihren Leitzins im November 2013 auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt. Eine anhaltend niedrige Inflation macht eine nochmalige Zinssenkung wahrscheinlicher.

Die Ökonomen des Euro-Systems - also der EZB und der nationalen Notenbanken der Währungsunion - erwarten zugleich einen leichten Aufschwung. Sie erhöhten ihre Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr von 1,1 auf 1,2 Prozent. 2015 werden wie bislang 1,5 Prozent erwartet, für 2016 wird ein Plus von 1,8 Prozent vorhergesagt. "Die Erholung setzt sich fort, wenn auch in einem gemächlichen Tempo", sagte Draghi (APA/Reuters, 6.3.2014)