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Ex-ÖFB-Teamspieler Sanel Kuljic packt aus.

Foto: REUTERS/Robert Zolles

Graz/Salzburg - Im österreichischen Fußball-Wettskandal dürften die Ermittlungsbehörden einen Schritt weitergekommen sein: Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten und die Staatsanwaltschaft Graz bestätigt, hat Ex-Teamspieler Sanel Kuljic eine Beteiligung an Spielmanipulationen zugegeben. Außerdem wurde ein weiterer mutmaßlicher Hintermann von Deutschland ausgeliefert.

An drei Manipulationen beteiligt

Der in U-Haft sitzende ehemalige Spieler der SV Ried, der von dem mittlerweile wieder enthafteten Dominique Taboga belastet worden war, gab laut der Zeitung in einem Verhör vom Jänner zu, an der Manipulation von drei Spielen beteiligt gewesen zu sein (SV Ried - DSV Leoben am 13. Mai 2005, Kapfenberg - Salzburg am 17. März 2012 und Wacker Innsbruck - Kapfenberg am 31. März 2012) und von einer weiteren Manipulation gewusst zu haben (Grödig - Kapfenberg am 31. August 2012).

Involviert waren neben Taboga auch wiederholt ein zuletzt als Teammanager eines Regionalliga-Vereins tätiger damaliger Leoben-Spieler und ein albanischer Mittelsmann, die ebenfalls in U-Haft sitzen. Zumindest 5.000 Euro sollen an Kuljic geflossen sein.

In U-Haft befinden sich derzeit noch fünf Verdächtige - neben Kuljic vier mutmaßliche Hintermänner, zwei aus Albanien und ein Russe. Ein weiterer Verdächtiger, ein Serbe, wurde kürzlich von Deutschland ausgeliefert: Er soll sowohl an einer Spielmanipulation als auch an der Erpressung Tabogas mitgewirkt haben, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher.

45 Beschuldigte

Insgesamt werde gegen 45 Beschuldigte ermittelt, so Bacher. Teilweise sollen die Personen auch eine Rolle im deutschen Wettskandal von 2010 gespielt haben, in dessen Folge noch gegen 14 Personen ermittelt werde. Wegen dieser Überschneidung war das Verfahren im österreichischen Wettskandal Ende des Vorjahrs von Salzburg nach Graz verlegt und dort zusammengezogen worden. Laut Bacher soll noch vor dem Sommer über eine Anklage entschieden werden. (APA, 6.3.2014)