Michaela Huber, OMV.

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Die Zusammensetzung der Belegschaften in österreichischen Unternehmen wird immer vielfältiger. Die Gründe dafür: Globalisierung, demografischer Wandel und andere gesellschaftliche Veränderungen. Besonders deutlich wird das in einem international tätigen Konzern wie der OMV. Das Öl- und Gasunternehmen ist in mehr als 30 Ländern weltweit tätig und beschäftigt rund 27.000 Menschen. Allein im Wiener Headoffice arbeiten 1700 Beschäftigte aus 40 Nationen. So entsteht ganz automatisch ein besonderer Reichtum an unterschiedlichen Charakteren, Ideen, Lebensentwürfen und ethnischen Wurzeln.

Wie viele andere internationale Unternehmen sieht auch die OMV diese Vielfalt als entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Ihr Engagement beschränkt sich aber nicht allein auf die wirkungsvolle Integration von Migrantinnen und Migranten in der österreichischen Zentrale. Gerade in den Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen die OMV tätig ist, gibt es zahlreiche Initiativen, die den Menschen vor Ort einen Mehrwert bieten sollen.

So rief man 2012 im tunesischen Tataouine gemeinsam mit einer Entwicklungsorganisation ein "Skills to Succeed"-Programm ins Leben. Zwanzig tunesische Schweißer nahmen im Rahmen eines Pilotprojekts an einem Training teil, das stark an die klassische österreichische Lehrlingsausbildung angelehnt war. Durch solche konkreten Qualifizierungsmaßnahmen können sich die Beschäftigten beruflich weiterentwickeln. Darüber hinaus sorgen die daraus entstehenden neuen Zukunftsperspektiven für mehr Kooperation statt für potenzielle Konfrontation und schaffen ein höheres Maß an Integration ins Gesamtunternehmen.

Einen anderen Ansatz verfolgt die OMV im bürgerkriegsgeschüttelten Libyen, wo sie zusammen mit der Organisation Hilfswerk Austria International den Aufbau und Betrieb eines psychosozialen Kinder-und Jugendzentrums initiiert hat. Junge Menschen, die unter den Kriegshandlungen besonders gelitten haben, werden dort von Experten professionell betreut und beraten. Man weiß im Unternehmen, dass nur durch solche Einrichtungen traumatisierte Jugendliche die Chance bekommen, wieder ein zukunftsorientiertes Leben zu führen. Und auch der Talentförderung kommen diese Maßnahmen entgegen - so wie bei Gulshan, der aus einem armen, ländlichen Gebiet in Pakistan stammt und durch ein Technikstipendium der OMV die Möglichkeit bekam, Maschinenbau in Islamabad zu studieren.

Mit Initiativen wie diesen versucht die OMV einerseits, Talenten aus vielen Teilen der Welt im Unternehmen eine Chance zu geben. Gleichzeitig geht es auch darum, in Regionen etwas zurückzugeben, wo es geschäftlich wertvolle Beziehungen gibt.

Die Vielfalt an Projekten und Menschen, die durch ihre so unterschiedlichen Lebenserfahrungen, kulturellen Hintergründe und Prägungen der OMV wertvolle Impulse geben, machen letztlich das Unternehmen aus und sind so ein Symbol für Wertschöpfung durch Vielfalt. (Michaela Huber, DER STANDARD, 8./9.3.2014)