Bis 18.6.2014 können Projekte für "Ideen gegen Armut" eingereicht werden.

Foto: HO

Unternehmerischer Gewinn alleine ist nicht mehr genug. Das Ziel ist erst dann erreicht, wenn auch Menschen profitieren, die vom Leben benachteiligt worden sind - so die Grundidee von "Ideen gegen Armut". Die Initiative vom Coca-Cola Österreich, dem Standard und dem NPO-Kompetenzzentrum der WU Wien fördert in diesem Jahr bereits zum achten Mal soziale Unternehmer und Unternehmerinnen in Österreich, die sich der Armutsbekämpfung und -prävention verschrieben haben und dazu besonders gute Ideen präsentieren können. Das Startkapital, das an zwei Siegerprojekte gehen wird, beträgt - anlässlich des 85. Geburtstags von Coca-Cola Österreich - 85.000 Euro.

So kann's gehen

Eingereicht werden können alle Projekte, die Armutsbekämpfung und Armutsprävention in Österreich zum Thema haben. Das Spektrum ist - und war auch in der Vergangenheit schon - sehr vielschichtig und weit gespannt: Die eingereichten Ideen konnten sowohl ein Beitrag zur Weiterentwicklung bereits bestehender Projekte sein oder auch Start-up-Charakter haben, also kurz vor der Umsetzung stehen. Der Blick auf die Gewinner des Vorjahres zeigt, dass nicht nur Organisationen, die bereits im sozialen Bereich etabliert waren, erfolgreich sein konnten, sondern dass auch mit ausreichend Kreativität und Einsatz von Einzelpersonen überzeugt werden konnte. Folgende Projektideen konnten das Advisory Board im vergangenen Jahr überzeugen:

  • Nachbarinnen in Wien sind Migrantinnen, die Frauen und deren Familien aus ihrem eigenen Kulturkreis dabei unterstützen, sich besser zu integrieren. Sie begleiten die häufig zurückgezogen lebenden Frauen auf Ämter, führen sie an das Sozial-, Gesundheits- und Bildungssystem heran und vermitteln sie an Bildungsprogramme. Das gemeinsame Entwickeln maßgeschneiderter Zukunftspläne steht dabei im Mittelpunkt: Nur so könne die Systemkompetenz der einzelnen Familienmitglieder gefördert werden, sind die Projektinitiatoren überzeugt. Jede "Nachbarin" betreut parallel mindestens fünf Familien. Und das mit großem Erfolg: Bis Jänner 2014 waren 95 Familien in Betreuung - fast doppelt so viele wie ursprünglich geplant.
  • Grow together ist ein Projekt, das Menschen unterstützt, die in einem psychosozial belasteten Umfeld leben. Diese Menschen haben es nicht nur besonders schwer, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, sie können zudem auch die eigene Elternrolle oft nur schwer verantwortungsvoll erfüllen. "Grow together" unterstützt betroffene Familien dabei, eine liebevolle, entwicklungsfördernde Beziehung nachhaltig zu gestalten. Durch die engmaschige psychosoziale Betreuung können mitunter jene Eltern, die dazu vorher nicht in der Lage gewesen sind, ihre Kinder großzuziehen, diese bei sich behalten und bestmöglich fördern. (red, DER STANDARD, 8./9.3.2014)