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Taxifahrer in San Francisco demonstrieren gegen Uber und ähnliche Dienste. Sie sehen sich bedrängt

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Foto: Uber/Screenshot

Die Idee ist einfach und ungeheuer erfolgreich: "Uber" verbindet potentielle Fahrgäste mit Fahrern. In der Praxis funktioniert das über eine App, die Kunden den nächstgelegenen Fahrer zuweist, den Zahlungsverkehr abwickelt und als Dachmarke fungiert. Der Standort des Fahrgasts kann mittels GPS bestimmt werden. Die Fahrer sind freie Dienstnehmer mit eigenem Auto.

Massive Konkurrenz für klassische Taxiunternehmen

Man dringt damit in das Geschäft von Taxiunternehmen ein, kann aber durch den digitalen Zugang und flexible Dienstnehmer schneller und effizienter agieren. Selbst sieht man sich als "Technologieunternehmen". Zum mitgeschnittenen Fahrpreis möchte man sich nicht direkt äußern. Man kann aber davon ausgehen, dass er sich etwa im Bereich um 20 Prozent bewegt. Den rechtlichen Fragestellungen und logistischen Begrenzungen gewöhnlicher Taxifirmen ist man dabei nicht ausgesetzt.

Das zieht den Unmut ebendieser auf sich: In Paris wurden Uber-Autos von streikenden Taxilenkern angegriffen, die gegen die neue Wettbewerbssituation demonstrierten. Auch in amerikanischen Städten gingen die Taxifahrer gegen Uber und vergleichbare Dienste auf die Straße.

Eine weltweite Marke

Man möchte global ein einheitliches, positives Erlebnis bieten. So wird jedes Auto und jeder Fahrer vor dem ersten Fahrtantritt überprüft. Es gibt genaue Standards und wöchentliche Qualitätschecks.

Entgegen dem Eindruck, den man durch App-Design und Website erhalten könnte, ist man dabei nicht vorrangig auf ein elitäres Klientel ausgelegt: „Wir wollen in den alltäglichen Gebrauch. Unser Preis ist nicht massiv über dem anderer Firmen.“

Investments in enormes Wachstum

In mehr als 70 Städten in über 29 Ländern ist Uber schon tätig. Dabei rollten die ersten von der Firma zertifizierten Autos erst vor einigen Jahren, nämlich 2010 in San Francisco über die Straßen. Auch in Österreich läuft es gut: „Wien ist bei uns eine der am schnellsten wachsenden Städte. Der Service kommt gut an.“

Nicht umsonst hat beispielsweise Google die enorme Summe von 259 Millionen Dollar in das Unternehmen investiert. Mittlerweile ist das Startup Milliarden wert.

Kein Trinkgeld per Kreditkarte

Da die Bezahlung bargeldlos, mittels in der App angegebener Kreditkarte funktioniert, bleiben die Fahrer bezüglich Trinkgeld oft auf der Strecke. Den Vorwurf möchte man aber nicht stehen lassen: "Wir sind ein All-Inclusive-Service. Es wird bequem mit dem Handy bezahlt. Die Fahrer wissen das und die Kunden wissen das. Da gibt es keine Missverständnisse."

Dynamischer Fahrtpreis

Die Fahrtkosten werden bei Uber meist nach Verkehrsaufkommen und Nachfrage angepasst. Auch in Wien ist dies auf lange Sicht geplant. Mit dieser Art der Regulierung sollen auch die (frei wählbaren) Schichtzeiten der Fahrer beeinflusst werden. Wenn nun zu gewissen Zeiten erhöhte Nachfrage und damit Preise herrschen, sind mehr Fahrer auf den Straßen unterwegs.

Möchte man doch unbedingt vermeiden, dass dem User bei Bedarf kein Transportmittel zur Verfügung steht. So ist man stolz: "Auch wenn es für die Fahrgäste etwa das Doppelte kostete, wir konnten in New York, Sydney und Kapstadt auch an Neujahr um halb eins einen Wagen anbieten." Der situationsbedingte Preis sei zudem eine logische Konsequenz des freien Marktes: "Ein Flug ist am Tag vor Weihnachten auch teurer." (jbu, derStandard.at, 7.3.2014)