Juba/New York - Die Streitkräfte des Südsudan haben einen Waffenlieferung für die UN-Blauhelmtruppen in dem Krisenstaat abgefangen. Angeblich handle es sich um eine UN-Lieferung mit Waffen, Decken und Armeeuniformen auf dem Weg von Rumbek nach Bentiu, erklärte ein Armeevertreter am Freitag, der Fotos von dem Fund veröffentlichte.

Regierungssprecher Michael Makuei sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei eine Untersuchung eingeleitet worden, da unklar sei, ob die Waffen in Verbindung mit Aktivitäten der Rebellen stünden. Es würden daher nun zunächst die Dokumente überprüft.

Container falsch beschriftet

Die Sprecherin der UN-Mission im Südsudan (UNMISS), Ariane Quentier, erklärte, bei dem Transport der Waffen auf dem Landweg habe es sich um einen bedauerlichen Fehler gehandelt. Mehrere Container seien falsch beschriftet worden und hätten versehentlich Waffen und Munition enthalten. UNMISS transportiert Waffen normalerweise per Flugzeug und nicht per Lastwagen. Das Verhältnis der UN-Mission zur Regierung in Juba ist gespannt. Die UN-Mission hat sowohl die Rebellen, als auch die Regierung im Südsudan wegen ihres Verhaltens in dem Konflikt kritisiert.

Im Südsudan war am 15. Dezember ein länger schwelender Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem abgesetzten Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Die beiden Politiker gehören unterschiedlichen Ethnien an, deren Verhältnis seit Jahren gespannt ist. Seit Beginn der Kämpfe wurden in dem erst wenige Jahre alten Staat tausende Menschen getötet und 900.000 Menschen vertrieben. Im Jänner warf Kiir der UN-Mission vor, eine "Parallelregierung" errichten zu wollen. Die UNO warf der Regierung dagegen vor, gewaltsam in UN-Flüchtlingslager eindringen zu wollen. (APA, 8.3.2014)