Zeigt sich bloß bei der Stückzahl limitiert: die Horex Cafe Racer 33 ltd.

Foto: horex

Puristisches Design mit Retro-Attitüde: das sollte einem 33.333 Euro wert sein.

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Das Cockpit der Horex Cafe Racer folgt diesem Anspruch beispielhaft.

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Damit werden im Bedarfsfall 128 PS Leistung dem Stillstand zugeführt.

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Wer Horex sagt, weiß: Der Name bedient sich bei der Kunst des Einmachens, dem sogenannten Einrexen.

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Schaut top aus, ist auch sicher fein zu fahren: das Besserverdiener-Bike aus der Manufaktur.

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33 Stück wird Horex von der Cafe Racer-Version des Motorrades um den VR6-Motor bauen. Das klingt auf den ersten Blick bescheiden wenig. Bedenkt man aber den stolzen Preis von 33.333 Euro, die jede dieser Horex kosten soll, wird die Limitierung schon mehr wurscht. Wirft man einen Blick auf die Motorrad-Gesamtmarkt-Statistik 2013 der Arge2Rad, sucht Horex und findet von Jänner – Dezember 2013 "Horex: 2", dann wäre es auch komplett powidl, wenn Horex nur drei Motorräder von Cafe Racer 33 ltd. machen würde.

Horex bedient mit diesem Motorrad nicht nur die Portmonees derer, die wegen eines Motorrades mehr oder weniger nicht einmal zu grübeln beginnen, sondern auch jener, die gerne etwas vom Retrocharme mitnehmen. Die Cafe Racer 33 ltd. "lässt mit ihrem puristischen Design die Epoche der Sportmotorräder der Roaring Sixties wieder aufleben", erklärt Horex – aber mehr noch, schwingt doch die ganze Horex-Geschichte bei jeder Kurbelwellen-Umdrehung mit. Erinnern wir uns:

1923 gründet der Konservenglas-REXer Friedrich Kleemann – auch aus den Resten der Columbus-Motorenbau AG, die er drei Jahre zuvor kaufte – in Bad Homburg die Firma Horex. Ho wie Homburg, Rex wie Einmachglaserfolg. Apropos Erfolg: Die Regina wird mit dem 350er-Motor 1952 zum meistverkauften Motorrad der Welt. Jeder will eine Horex haben, die einst kleine Marke hat sich durch sportliche Erfolge gegen die ganz großen Hersteller durchgesetzt.

Aber der Erfolg sollte nicht zu lange dauern. In der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre hat Horex mit der Imperator bereits massive Absatzprobleme, 1960 übernimmt Daimler-Benz die Horex-Werke und löst sie auf.

Paukenschlag im Jahr 2010

Die Namensrechte gingen erst an Friedel Münch, der auch die Horex 1400 TI einzelfertigt. Später verkauft er die Namensrechte an einen Mofa-Importeur, der das Horex-Logo auf diverse italienische Mopeds pickt, bevor der Namen weiterverkauft wird an Bajaj. Die geben ihn 2009 wiederum weiter. 2010 kehrt mit einem Paukenschlag endlich Ruhe um die Markenrechte einkehren. Die Horex Gmbh will die Marke neu beleben – mit einem Motorrad, das klassische Linien trägt und von einem VR6-Motor angetrieben wird.

Man reitet das Wort Manufaktur, schwört sich selbst auf einen hohen Qualitätsanspruch ein und  Horex GmbH Gründer Clemens Neese erklärt noch 2012: "Am Anfang werden wir nur wenige Motorräder am Tag fertigen. Erst wenn diese Motorräder unseren hohen Ansprüchen genügen und sich alle Abläufe eingespielt haben, erhöhen wir schrittweise unsere Fertigungsquote."

Kompakter Motor

Neben der VR6 Roadster und der VR6 Classic ist die VR6 Cafe Racer 33 ltd. nun das dritte Modell der Augsburger Motorrad-Hersteller. Ihnen allen gemein ist der VR6-Motor, ein Sechs-Zylinder, dessen beide Zylinderreihen nur in einem Winkel von 15 Grad zueinander stehen, was sie sehr kompakt macht. Wie in der Classic schöpft der 1218 Kubikzentimeter große Motor in der Cafe Racer eine Leistung von 126 PS. Das maximale Drehmoment von 120 Newtonmeter liegt bei 7.000 Umdrehungen an.

Herausragend wird die Cafe Racer aber durch die herrliche Optik: neue Kotflügel, knackige Soziusabdeckung, gefräste Gabelbrücke, Stummellenker und Fußrasten, schwarz eloxierte Speichenräder. Öhlins-Gabel und -Federbein und Brembo-Bremsen sowie Bosch-ABS fetten das Impressum dieser Horex auf.

Schaut top aus, fährt sich bestimmt sehr fein, hat Stil und Charme und ist selten – aber ob sich um den Preis von 33.333 Euro die Absatzzahlen in Österreich heuer wieder um zwei Stück steigern lassen, werden wir abwarten müssen. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 10.3.2014)