Im erbitterten Preiskampf auf dem französischen Mobilfunkmarkt gewinnt der Billiganbieter Iliad immer mehr an Boden. Das erst zwei Jahre alte Unternehmen steigerte nach Angaben von Montag seine Kundenzahl 2013 stärker als die etablierten Rivalen auf 2,8 Mio. und baute seinen Marktanteil auf zwölf Prozent aus.

Der Umsatz kletterte um 19 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro, der Nettogewinn um 42 Prozent auf 265 Mio. Euro. Damit ist der Konzern gut gerüstet, um von der anstehenden Konsolidierung der Branche zu profitieren. Erst am Sonntag hatte er den Kauf des Netzes vom Marktdritten Bouygues vereinbart, sollte dieser den Zuschlag im milliardenschweren Bieterkampf um die Nummer zwei SFR erhalten. An der Tochter des Medienkonzerns Vivendi ist auch das Kabelunternehmen Altice interessiert.

Preiskampf macht Branchenprimus Orange und der Konkurrenz schwer zu schaffen

Iliad mischt mit Billigangeboten den französischen Markt auf. Der Preiskampf macht Branchenprimus Orange und der Konkurrenz schwer zu schaffen. Die Unternehmen mussten sparen und Stellen abbauen. Auch deswegen will sich Vivendi vom einstigen Gewinnbringer SFR trennen. Um Bedenken der Wettbewerbshüter auszuräumen, will Bouygues seine 15.000 Sendemasten und einige Funkfrequenzen nun für bis zu 1,8 Mrd. Euro an Iliad verkaufen, falls das Unternehmen sich in dem Bieterkampf durchsetzt. Von einem Zusammenschluss von Bouygues und SFR könnte daher auch Iliad profitieren. Der Billiganbieter könnte dadurch die Zahl seiner Sendemasten versiebenfachen und einen langwierigen Netzausbau vermeiden.

An der Pariser Börse kam die Entwicklung gut an. Iliad-Aktien legten mehr als zwölf Prozent zu. Die Bouygues-Papiere gewannen knapp zehn Prozent. Die Titel von Orange notierten 3,6 Prozent höher. Die Aktien von Altice rauschten dagegen in Amsterdam neun Prozent in den Keller. (APA, 10.3.2014)