Oslo - Wegen des gewaltsamen Todes eines kleinen Mädchens muss sich ein Paar in Norwegerin seit Montag vor Gericht verantworten. Die 28-Jährige soll ihre eineinhalbjährige Tochter in einem Eimer voller Wasser ertränkt haben - auf Anweisung ihres ebenfalls angeklagten Lebensgefährten, mit dem sie via Skype chattete.

Den Ermittlungen zufolge ereignete sich die Tat in der Nacht auf den 3. Oktober 2010. Die Frau lebte damals mit ihrem Kind, das aus einer früheren Beziehung stammte, in Oslo, ihr Freund wohnte in London. Der Anklage zufolge fühlten sich die beiden von dem Mädchen gestört, als sie sich per Videochat unterhielten.

Unter Wasser gedrückt

Die Mutter habe dann ihr Kind unter Anleitung ihres Lebensgefährten "diszipliniert". Nachdem die Frau den Kopf des Mädchens zwei Mal unter Wasser gedrückt hatte, verlor das Kleinkind das Bewusstsein. Ihre Mutter alarmierte zwar noch die Rettungskräfte, doch das Mädchen starb einen Tag später im Krankenhaus.

Das Paar hatte das Kind laut Anklage über Monate regelmäßig gequält. Das Mädchen musste etwa einen Löffel Chilipulver herunterschlucken, wurde nach Erkenntnissen der Ermittler geschlagen, mit Klebeband geknebelt und gezwungen, alleine auf dem Boden zu schlafen. Oftmals soll der Angeklagte aus London via Skype die Instruktionen dazu gegeben haben.

Laut einem Bericht des örtlichen Senders NRK wies die 28-Jährige zum Prozessauftakt am Montag den Vorwurf der vorsätzlichen Tötung zurück, räumte aber die Misshandlung ihres Kindes ein. Ihr Lebensgefährte plädierte auf unschuldig. Ihnen drohen 21 Jahre Haft. Auf Misshandlungen steht in Norwegen eine Höchststrafe von sechs Jahren. (APA, 10.3.2014)