Harrachov/Innsbruck - Das österreichische Team für die Skiflug-Weltmeisterschaft am Wochenende in Harrachov besteht aus Ex-Weltmeister Gregor Schlierenzauer, Thomas Diethart, Stefan Kraft, Michael Hayböck und Martin Koch. Der routinierte Flugspezialist Koch kommt durch den freiwilligen Verzicht von Andreas Kofler zum Zug, der am Freitag in Trondheim auf der Großschanze Zweiter geworden war.

Kofler betonte, dass er sich statt des Skifliegens lieber intensiv auf den Skisprung-Abschluss in Planica vorbereiten wolle. ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner meinte, dass er die Entscheidung Koflers akzeptiere und respektiere. Auch Manuel Poppinger habe er in Betracht gezogen, der 24-Jährige sei zuletzt aber zu unkonstant gewesen. "Deswegen haben wir uns für einen ausgerasteten, aber voll im Training steckenden Martin Koch entschieden", so Pointner. Koch sei der "Jolly Joker", der seine Routine ausspielen soll. "Er bringt sehr viel Erfahrung mit und kann speziell unseren Jungen einiges mitgeben", sagte Pointner.

Koch erhält zum Abschluss seiner Karriere noch einen Auftritt auf der großen Bühne. In dieser Saison gehörte der Kärntner nur dreimal zur Weltcupmannschaft und kam dabei auch beim Skifliegen am Kulm nicht über Platz 18 hinaus. Einen seiner fünf Weltcupsiege hat der 32-Jährige im Jänner 2011 in Harrachov gefeiert. Bei der jüngsten WM vor zwei Jahren in Vikersund war Koch im Einzel Dritter. Außerdem holte er mit Schlierenzauer, Kofler und Thomas Morgenstern Mannschaftsgold.

Das Ziel bei der WM ist für Pointner eine Medaille im Einzel und im Mannschaftsbewerb. "Erwarten kann man sie nicht, aber erhoffen", so Pointner.

Am aktuellen WM-Ort stellte die Präparierung der Schanze - den Rekord hält der Schweizer Simon Ammann mit 215,5 m - die Veranstalter vor eine große Herausforderung. "Es war absolut schwierig, wir hatten am Wochenende Temperaturen von 14 Grad plus", sagte OK-Chef Rostislav Jozifek am Montag der APA. Es wurde mit diversen neuen Technologien Schnee produziert, der am Montag auf dem Riesenbakken aufgebracht wurde.

"Wir werden bereit sein", erklärte Jozifek und gab Grünes Licht für die Veranstaltung. Die zusätzlichen Kosten waren freilich enorm, sie beliefen sich auf mehr als 80.000 Euro. Die Arena bietet Platz für 18.000 Zuschauer. Die Organisatoren erwarten ein ausverkauftes Haus, denn auch aus dem nahen Polen werden viele Fans von Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch erwartet. (APA, 10.3.2014)