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3-Hydroxytyrosol ist ein Spaltprodukt des Hauptbitterstoffes der Olive und als Nahrungszusatz und Komponente für Kosmetika sehr gefragt.

Graz - Dem Olivenöl werden aufgrund seines hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen präventive Effekte auf die Entwicklung von Krankheiten zugeschrieben. Forschern des österreichischen Kompetenzentrums für Biotechnologie (ACIB) in Graz ist es gelungen, das darin enthaltene Antioxidans 3-Hydroxytyrosol biotechnologisch herzustellen.

3-Hydroxytyrosol ist eine wertvolle chemische Verbindung. "Man schreibt der Substanz zu, sie schütze die Zellen und beuge so dem Altern und diversen Erkrankungen vor", sagt Margit Winkler, Wissenschaftlerin am ACIB. Das liege an der antioxidativen Wirkung, die viel stärker sei als jene von Ascorbinsäure, dem als Vitamin C bekannten Antioxidans in Zitrusfrüchten. Das hat zur Folge, dass dieses Spaltprodukt des Hauptbitterstoffes der Olive als Nahrungszusatz und Komponente für Kosmetika immer gefragter wird.

Industrielle Dimension

Nachdem der phenolische Inhaltstoff der Olive in den bitteren grünen Beeren nur in Spuren vorhanden und deren Abtrennung bisher aufwendig und teuer ist, sucht man nach neuen Wegen zur Gewinnung der Substanz. Die Grazer Biotechnologen haben nun allerdings gemeinsam mit dem Schweizer Pharmawirkstoffhersteller Lonza einen Weg gefunden, die Substanz im Labor herzustellen.

Die Wissenschaftler greifen dabei auf Escherichia Coli-Bakterien als Zellfabrik zurück. Diesen Bakterien wurde ein Enzym aus einem anderen bakteriellen Mikroorganismus (Nocardia) eingesetzt, welches aus einer günstigen Carbonsäure (3,4-Dihydroxyphenylessigsäure, DOPAC) das wertvolle 3-Hydroxytyrosol herstellen kann. Im Labormaßstab gebe es einen Umsatz von 100 Prozent, im nächsten Schritt gehe es darum, den Prozess in industrielle Dimensionen zu übertragen. (APA/red, derStandard.at, 10.3.2014)