"Blendle" wird derzeit in einer Beta-Version gestestet, im April soll der reguläre Start erfolgen.

Foto: Blendle

Es funktioniert nach dem Prinzip von iTunes und soll den "Journalismus revolutionieren". "Blendle", so heißt ein Start-up in den Niederlanden, das die wichtigsten Medien des Landes vereint - für ein nationales Paywall-Modell.

Über eine einzige Onlineplattform sollen User auf alle Artikel in Medien zugreifen können. Bezahlt wird nur für den heruntergeladenen Artikel. Wie Alexander Klöpping, Co-Gründer von Blendle, in einem Blog-Eintrag erklärt, sollen "alle Artikel von allen Tageszeitungen und allen wichtigen Zeitschriften" einzeln erhältlich sein. Das sei die "netteste Paywall der Welt", so der 27-Jährige. 

Tipps und Empfehlungen

Über die Einbeziehung aller Medien und Inhalte, gebündelt auf einer technisch simplen Plattform, wären jüngere Leser bereit, für Inhalte zu zahlen, zeigt er sich überzeugt. Ähnlich wie bei sozialen Netzwerken bekommen Blendle-Nutzer Tipps und Artikel-Empfehlungen von Freunden und Prominenten serviert. Über eine Schnittstelle können Artikel auf Facebook und Twitter geteilt werden.

Über E-Mail-Benachrichtigungen soll es Hinweise zu Debatten und Artikeln geben; je nach thematischer Präferenz. Wie viel User für einen Beitrag zu berappen haben, entscheiden die Verleger. Gefällt ein Artikel nicht, kann sich der Leser sein Geld zurückholen, versprechen die Initiatoren. Wie das im Detail funktioniert, wird allerdings nicht erklärt.

Blendle befindet sich derzeit noch in der Beta-Phase, das Team umfasst zwölf Personen. Im April soll der Dienst in den Niederlanden für alle Nutzer verfügbar sein. "Andere Länder werden folgen", heißt es.

Piano Media macht es vor

Mit Piano Media existiert bereits ein ähnliches, national ausgerichtetes Paywall-Modell. Bezahltinhalte von Medien werden über eine zentrale Plattform verfügbar gemacht. Nachdem sich User registriert haben, können sie gegen Geld Inhalte von Medien herunterladen. Die Einnahmen werden zwischen den Betreibern von Piano Media und den Verlagen nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt.

Mit Erfolg wurde die "nationale Paywall" zum Beispiel in Polen und vor allem in der Slowakei implementiert, hier sind die wichtigsten Verlage im Boot. Laut eigenen Angaben befinden sich unter dem Dach von Piano Media derzeit 25 Medien mit insgesamt 80 Webseiten. (omark, derStandard.at, 10.3.2014)