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Firmengründer Damian Izdebski schreibt in seinem Blog: "Ich habe als Unternehmer viele Fehler gemacht."

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Der Wiener Computerhändler DiTech hat sich bei seiner rasanten Expansion übernommen und muss nun Insolvenz anmelden. Noch diese Woche will das Unternehmen ein Sanierungsverfahren beim Handelsgericht Wien anmelden. Die Anzahl der Mitarbeiter soll um 60 bis 80 Personen reduziert werden. "Geblendet vom schnellen Wachstum und den Erfolgen habe ich es verabsäumt, die Finanzierung langfristig sicherzustellen", schreibt Firmengründer Damian Izdebski auf dem offiziellen Firmenblog am Montag. Für die Sanierung bekommt DiTech drei Monate Zeit.

Ware fehlt

"Immerhin verzeichnen wir aktuell einen Auftragsstand von ca. 1,5 Millionen Euro an Bestellungen von über 2.000 Kunden, die leider nicht bedient werden können, weil die Ware fehlt. So bleiben täglich weitere 200 bis 300 Kundenaufträge liegen, da nicht ausgeliefert werden kann", schreibt Izdebski. Seit Sommer 2013 arbeite DiTech allerdings mit einem Lagerbestand von nur fünf bis sieben Millionen Euro. "Die dadurch verursachten Umsatzrückgänge waren zwar nicht groß, aber verbunden mit immer geringer werdenden Margen und einer auf Wachstum ausgerichteten Kostenstruktur haben sie zu sehr großen Verlusten in den beiden letzten Jahren geführt."

Filialschließungen

Nun sollen ein Sanierungsverwalter sowie externe Restrukturierungsspezialisten einige vor allem kleinere Filialen schließen und die Logistikzentrale verkleinern. Am Montag hatte es noch von DiTech geheißen, derzeit würden Gespräche mit Banken und einem potenziellen Investor geführt.

Probleme schon im vergangenen Jahr

Erst im Oktober hatte das Unternehmen von einem Liquiditätsengpass berichtet. Damals hatten die Partnerbanken jedoch wieder grünes Licht zur Finanzierung gegeben. Der Kreditversicherer Prisma meinte, DiTech habe die Liquiditätskrise "professionell gelöst", das Unternehmen benötige aber einen Investor, "weil die Eigenkapitalbasis nicht stark genug ist". Zudem hatte DiTech angekündigt, bis 2015/2016 Restrukturierungsmaßnahmen zu setzen, um profitabler werden zu können. In den vergangenen zwei Jahren hat DiTech "sehr große Verluste" eingefahren, so Izdebski.

300 Mitarbeiter

Gegründet wurde DiTech 1999 von Damian Izdebski. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Der Umsatz verdoppelte sich allein zwischen 2008 und 2012 auf 120 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten von DiTech erhöhten sich laut FirmenCompass zwischen 2011 und 2012 von 17,2 auf 22,7 Millionen Euro, davon 7,7 Millionen Euro bei Banken. Für 2013 liegen derzeit noch keine Zahlen vor. DiTech hat derzeit 22 Standorte und 300 Mitarbeiter in Österreich. (sum/APA, 10.3.2014)